Fettsäuresynthase
Synonym: Fettsäure-Synthase
Englisch: fatty acid synthase
Definition
Die Fettsäuresynthase, kurz FAS, ist ein dimerer Multienzymkomplex, der bei Säugetieren und Pilzen für die Katalyse von einigen Fettsäuren zuständig ist.
Biochemie
Die Fettsäuresynthase des Menschen besteht aus einem Homodimer mit zwei identischen Untereinheiten. Sie weisen je drei katalytische Domänen im N-terminalen Abschnitt auf: eine Ketoacylsynthase (KS), eine Malonyl/Acetyltransferase (MAT) und eine Dehydrase (DH). Durch eine Kernregion von 600 Aminosäureresten werden sie von 4 C-terminalen Domänen getrennt (Enoylreductase (ER), Ketoacylreductase (KR), Acyl-Carrier-Protein (ACP) and Thioesterase (TE)).
Im Fettsäuresynthasekomplex kommen in jedem Monomer 2 für seine Funktion essentielle SH-Gruppen vor, eine zentrale und eine periphere. Die zentrale Sulfhydrylgruppe gehört zu einem Molekül, das sich auch als Bestandteil des Coenzym A findet. Es handelt sich um das 4'-Phosphopantetein. Dieses ist kovalent mit einem Serylrest des Acyl-Carrier-Proteins (ACP) der Fettsäuresynthase verknüpft. Die periphere Sulfhydrylgruppe gehört zu einem Cysteinylrest im aktiven Zentrum der kondensierenden Domäne.
An diesen beiden Stellen können die Substrate kovalent über eine Thioesterbindung an das Enzym gebunden werden. Grundsätzlich werden alle neuen Substrate zuerst an die zentrale SH-Gruppe gebunden, an der auch alle Reaktionen stattfinden. Um Platz für die nächsten Substratmoleküle zu schaffen, werden neu gebildete Intermediate auf die periphere SH-Gruppe übertragen.
Quelle
Löffler, Petrides, Biochemie und Pathobiochemie, 8.Auflage