Extrem arzneimittelresistente Tuberkulose
Synonyme: XDR-Tuberkulose, XDR-Tb, XDR-Tbc
Definition
Eine extrem arzneimittelresistente Tuberkulose, kurz XDR-Tb, ist eine Tuberkulose, die durch Erreger ausgelöst wird, die gegen alle Erstlinien-Tuberkulostatika und gegen mindestens zwei Zweitlinien-Tuberkulostatika resistent sind.
XDR steht für "extensively drug resistent".
Hintergrund
Zu einer XDR-Tb kommt es durch Tuberkulosebakterien, die gegen Isoniazid und Rifampicin, alle Fluorchinolone und mindestens eines der injizierbaren Zweitrang-Antituberkulotika (Capreomycin, Kanamycin oder Amikacin) resistent sind. Die Behandlungsmöglichkeiten und damit auch die Heilungschancen dieser Tuberkuloseform sind stark eingeschränkt.
Sind die Tuberkuloseerreger nur gegen Isoniazid und Rifampicin resistent spricht man von einer MDR-Tb.
Pathogenese
Eine Tuberkulosekranker entwickelt eine XDR-Tb, wenn während der Behandlung die Erstrang- und Zweitrang-Antituberkulotika falsch dosiert bzw. eingenommen (keine Kombinationstherapie) und dadurch unwirksam werden. Menschen mit XDR-Tb können infektiös sein und die resistenten Erreger an andere Personen weitergeben.
Therapie
Wirkstoffe zur Behandlung der XDR-Tb sind unter anderem Reserveantibiotika wie Bedaquilin und Delamanid. Durch die Kombination aus Bedaquilin, Pretomanid und Linezolid können gute Behandlungsergebnisse erzielt werden.[1][2]
Quellen
- ↑ Conradie et al. Treatment of highly drug-resistant pulmonary tuberculosis, New England Journal of Medicine, 2020
- ↑ Conradie et al. Bedaquiline–Pretomanid–Linezolid Regimens for Drug-Resistant Tuberculosis, New England Journal of Medicine, 2022
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