Capreomycin
Handelsname: Capastat®
Definition
Capreomycin ist ein antibiotisch wirksamer Arzneistoff aus der Klasse der Peptidantibiotika. Die Substanz wird zur Behandlung der Tuberkulose (Tbc) verwendet. Sie wird dann eingesetzt, wenn die Erreger gegen andere Antibiotika resistent sind, z.B. bei MDR-Tb.
Wirkmechanismus
Capreomycin hemmt die bakterielle Proteinbiosynthese, indem es an die Ribosomenuntereinheiten 16S und 23S bindet. Die Wirkung von Capreomycin ist im wesentlichen auf Mykobakterien beschränkt.
Resistenz
Mykobakterien, die ein inaktives tlyA-Gen besitzen, sind gegen Capreomycin resistent. Das tlyA-Gen kodiert eine Methyltransferase, welche die Bindungsstelle für Capreomycin an der 16S und 23S-rRNA so modifiziert, dass die Ribosomen durch das Antibiotikum gehemmt werden können.
Anwendung
Capreomycin wird i.v. verabreicht.
Nebenwirkungen
Capreomycin ist nephrotoxisch und ototoxisch. Vor und während der Behandlung sollten daher die Nierenfunktion und die Gehörfunktion überwacht werden. Weitere häufige Nebenwirkungen sind:
- Hämaturie
- Veränderung der Miktionsfrequenz und -menge
- Appetitverlust
- gesteigertes Durstgefühl
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
Hinweis
Zur Zeit (2020) ist Capreomycin in Deutschland nicht zugelassen, aber über internationale Apotheken erhältlich.[1][2] Das Medikament ist verschreibungspflichtig.
Quellen
- ↑ Bfarm Liste-Stoffe-Zubereitungen, Stand 01.11.2019, abgerufen am 09.01.2020
- ↑ Arzneimittelimport, abgerufen am 09.01.2020
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