Erythrocyanosis crurum puellarum
Definition
Die Erythrocyanosis crurum puellarum ist eine Sonderform der Akrozyanose, von der am häufigsten adipöse Mädchen betroffen sind. Kennzeichnend sind Erytheme und teigige Infiltrate der Haut.
Geschichte
Die Erythrocyanosis crurum puellarum wurde erstmals 1925 durch den deutschen Dermatologen und Internisten Viktor Klingmüller beschrieben.
Epidemiologie
Die Erkrankung manifestiert sich in erster Linie bei adipösen Mädchen in der Pubertät.
Ätiopathogenese
Bei der Erythrocyanosis crurum puellarum handelt es sich um eine funktionelle Durchblutungsstörung, die durch einen Kältereiz ausgelöst wird. Man vermutet, dass zusätzlich auch endokrine Störungen eine Erythrocyanosis crurum puellarum begünstigen.
Klinik
Die Erythrocyanosis crurum puellarum ist durch das Auftreten von zyanotischen Erythemen und teigigen Infiltraten der Haut charakterisiert. In einigen Fällen besteht dabei eine follikuläre Betonung, die man als Perniosis follicularis bezeichnet. Unter Wärmezufuhr bilden sich die Symptome in der Regel zurück.
Bevorzugte Lokalisationen sind das laterale untere Unterschenkeldrittel sowie die Oberschenkel und die Innenflächen der Knie.
Diagnostik
Die Diagnose einer Erythrocyanosis crurum puellarum wird klinisch gestellt. In der körperlichen Untersuchung zeigt sich ein positives Irisblendenphänomen.
Differentialdiagnosen
Mögliche Differentialdiagnosen der Erythrocyanosis crurum puellarum sind beispielsweise:
Therapie
Die Patienten sollten sich warm kleiden und unnötige Kälteexpositionen vermeiden. Eine medikamentöse Therapie der Erythrocyanosis crurum puellarum ist nicht indiziert.
Prognose
In der Regel heilen die Hautveränderungen bis zum vierten Lebensjahrzehnt aus.
Literatur
- Pschyrembel - Erythrocyanosis crurum puellarum, abgerufen am 05.05.2022
- Altmeyers Enzyklopädie - Erythrocyanosis crurum puellarum, abgerufen am 05.05.2022
- MDS Manuals - Akrozyanose, abgerufen am 05.05.2022