Enostom
Synonyme: Enostosis, Kompaktainsel
Englisch: bone Island
Definition
Ein Enostom ist ein gutartiges, meist eiförmiges bis rundes Areal im Markraum eines Knochens, das aus kortikalem Knochengewebe besteht.
- ICD10-Code: D16 - Gutartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels
Hintergrund
Enostome sind ein häufiger Nebenbefund in der radiologischen Bildgebung. Sie können in fast jedem Skelettabschnitt auftauchen, bevorzugen jedoch die Beckenknochen, die langen Röhrenknochen, die Rippen und die Wirbelsäule.
Pathogenese
Die Pathogenese der Enostome ist nicht vollständig geklärt. Es handelt sich wahrscheinlich um hamartomatöse Fehlbildungen oder eine Fehlfunktion der Osteoklasten während der Ossifikation.
Klinik
Enostome sind typischerweise kleine (<1 cm), rundliche bis ovale Foci mit hoher Knochendichte (Sklerosierung), die im Markraum liegen. Größere Enostome kommen vor allem im Becken vor. Ein morphologisches Merkmal sind dornenartige oder fingerförmige Ausziehungen, die mit den Trabekeln der Umgebung verschmelzen.
Im Schaft von Röhrenknochen sind Enostome ovoid, ihre Längsachse stimmt mit der Ausrichtung des Knochenschafts überein. In den Metaphysen haben Enostome eher eine sphärische Gestalt.
Differentialdiagnose
In der Regel lassen sich Enostome gut von anderen Knochenveränderungen abgrenzen. Größere Befunde sind hingegen schwieriger zu differenzieren - vor allem bei Patienten mit bekannter Tumorerkrankung. Mögliche Differentialdiagnosen sind: