EIEC
Definition
Enteroinvasive Escherichia coli, kurz EIEC, sind Bakterien, welche die Epithelzellen des Kolons penetrieren und sich dort vermehren. Sie gehören zu den Erregern der Escherichia-coli-Enteritis.
Erreger
Escherichia coli ist ein gramnegatives, peritrich beigeßeltes und daher bewegliches Stäbchen, das direkt oder indirekt über Nahrungsmittel und/oder Wasser fäkal-oral übertragen wird. Der Nachweis von E. coli in Trinkwasser, Lebensmitteln oder auf Gegenständen im Umfeld des Menschen weist immer auf eine Verunreinigung mit menschlichen oder tierischen Exkrementen hin. Im Gegensatz zu anderen E. coli-Stämmen (z.B. EHEC) ist der Mensch wahrscheinlich das einzige Erregerreservoir für EIEC.
siehe auch: Escherichia coli
Klassifikation
Die Einteilung nach Serotyp stellt aufgrund der Komplexität der O- (Lipopolysaccharide der Zelloberfläche) und H-Antigene (Geißelprotein) bei der ersten Differenzierung von Escherichia coli die Methode der Wahl dar. In der Literatur werden die humanen EIEC-Serogruppen O28, O:112, O:124, O:136, O:143, O:144, O:152, O:164 und O167 beschrieben. Da allerdings z.B. Serovar O167 zu unterschiedlichen Escherichia-coli-Subtypen (EIEC und ETEC) gehören kann, werden die verschiedenen Stämme in Abhängigkeit ihrer Pathogenitätsmechanismen in sog. Pathovare unterteilt. Daher steht heutzutage die Untersuchung der Virulenzfaktoren (Adhärenzfaktoren, Enterohämolysin, Verotoxin) im Vordergrund.
Pathologie
Die Inkubationszeit liegt in der Regel zwischen einem und drei Tagen. Nachdem EIEC in eine Epithelzelle eingedrungen sind, vermehren sich die Erreger intrazellulär und befallen die Nachbarzellen. Die Infektion breitet sich normalerweise nicht über die Submukosa hinaus aus.
EIEC führen zu Entzündungen und Ulkusbildung der Darmwand (fokale Proktokolitis) unter Absonderung von Blut, Schleim und Granulozyten. Die von den Erregern produzierten Enterotoxine provozieren darüber hinaus einen Elektrolyt- und Wasserverlust. Damit ähnelt die EIEC-Infektion einer Shigellose.
Diagnostik
Proben aus dem Stuhl oder Dünndarmsekret können zur Erregeranzucht auf Differential- bzw. Selektivnährböden für Enterobacteriaceae (MacConkey-Agar) oder zur biochemischen Differenzierung und Serotypisierung mittels O-Antigen verwendet werden.
um diese Funktion zu nutzen.