EGRAC
englisch: erythrocyte glutathione reductase activation
Definition
Der EGRAC beschreibt den Erythrozyten-Glutathionreduktase-Aktivierungskoeffizienten und dient als Parameter in laborchemischen Testverfahren. EGRAC ist sowohl ein direktes Maß für den Riboflavinstatus, als auch ein indirektes Maß für den Ernährungszustand eines Menschen.
Indikation
Mangelernährung lässt sich ohne Labormethoden schwer objektivieren. Riboflavin ist in hochwertigen Lebensmitteln wie Fleisch und Eiern enthalten. Ein Mangel korreliert daher häufig mit einer Mangelernährung bis hin zur Unterernährung. Darüber hinaus ist die Umwandlung von Riboflavin in FMN und FAD abhängig von den Schilddrüsenhormonen T3 und T4, weshalb indirekt auch die metabolische Funktion der Schilddrüse beurteilt werden kann.
Prinzip
Die im Blut vorkommende Glutathionreduktase (GR) ist in vivo nicht mit der prosthetischen Gruppe FAD gesättigt. Misst man die enzymatische Aktivität der GR jeweils unbehandelt als auch nach Sättigung mit FAD, kann der EGRAC als das Verhältnis beider Werte errechnet werden.
Interpretation
Bei gesunden Menschen liegt der Referenzbereich zwischen 1,0 und 1,4. Umso höher der Wert, desto gravierender ist der Riboflavinmangel.
Erhöhte Werte
- Mangel- oder Fehlernährung
- Hypothyreose
- hohe Lichtexposition
- Einnahme oraler Kontrazeptiva bei Frauen
Erniedrigte Werte
Literatur
- Hill MH, Bradley A, Mushtaq S, Williams EA, Powers HJ (2009): Effects of methodological variation on assessment of riboflavin status using the erythrocyte glutathione reductase activation coefficient assay. Br J Nutr102(2):273-8. doi: 10.1017/S0007114508162997.