Duke-Kriterien
nach der Duke University in North Carolina
Englisch: Duke-Criteria
Definition
Die Duke-Kriterien, bilden zusammen ein hoch sensitives, sowie spezifisches Diagnostikschema, das zur klinischen Diagnosestellung einer infektiösen Endokarditis (IE) verwendet wird.
Hintergrund
Eine definitive Diagnose kann allerdings nur durch den histologischen Nachweis von Erregern in einer Klappenvegetation oder in Embolisationen gestellt werden. Dies ist nur bei einer Klappenexplantation oder Post mortem möglich. Daher hat man in den meisten Fällen keine andere Möglichkeit, als eine klinische Diagnose mit Hilfe der Duke-Kriterien zu stellen. Dies ist des öfteren nicht ganz zufriedenstellend, weshalb die Kriterien häufig diskutiert werden und sich dadurch im Fluss befinden.
Hauptkriterien
Die 2 Hauptkriterien sind:
- mindestens zwei positive Blutkulturen vor Beginn einer antibiotischen Therapie
- positiver Echo-Befund (flottierende Vegetation, Abszess, neue Klappeninsuffizienz, etc.)
Nebenkriterien
Weiterhin existieren 6 Nebenkriterien:
- Fieber über 38°C
- Prädisposition (z.B. Vitien, Zustand nach prothetischem Klappenersatz, andere strukturelle Herzveränderungen, die eine Keimabsiedlung begünstigen sowie i.v.-Medikation oder i.v.-Drogenabusus)
- Immunologische Phänomene wie Osler-Knötchen oder Glomerulonephritis
- Gefäßphänomene wie Embolien, septische Infarkte, Janeway-Läsionen
- Echo-Befund, der zu einer Endokarditis passen könnte, der aber nicht den Hauptkriterien entspricht
- serologischer Nachweis eines passenden Keimes oder positive Blutkutur (nicht entsprechend den Hauptkriterien)
Beurteilung
- Es handelt sich definitiv um eine Endokarditis, wenn:
- 2 Hauptkriterien erfüllt
- 1 Hauptkriterium und 3 Nebenkriterien erfüllt
- 5 Nebenkriterien erfüllt werden.
- Es handelt sich wahrscheinlich um eine Endokarditis, wenn:
- Haupt- oder Nebenkriterien vorliegen, welche aber die oben genannten Bedingungen noch nicht vollständig erfüllen.
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