Diaphanoskopie
Englisch: diaphanoscopy
Definition
Unter einer Diaphanoskopie versteht man die Durchleuchtung von Körperteilen durch eine aufgesetzte Lichtquelle.
Einsatz
Die Diaphanoskopie kann zu unterschiedlichen Zwecken genutzt werden:
- In der Gastroenterologie dient sie der Orientierung bei endoskopiegestützter perkutaner Punktion von Hohlorganen (siehe PEG, PEJ). Hierbei werden Organwand und Haut durch die Lichtquelle des Endoskops durchleutet, wobei der sich auf der Körperoberfläche abbildende Lichtpunkt als Punktionsstelle genutzt wird.
- In gleicher Weise kann die endoskopische Durchleuchtung der Trachea zur Tracheotomie genutzt werden.
Zu diagnostischen Zwecken genutzte Durchleuchtungsverfahren beruhen auf den veränderten Transmissionseigenschaften pathologisch veränderter Gewebe:
- In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde kann durch die Ausleuchtung der Nasennebenhöhlen auf entzündungsbedingte Veränderungen (Sinusitiden) rückgeschlossen werden. Hierzu kann eine in die Mundhöhle eingebrachte Starklichtquelle (Beurteilung des Sinus maxillaris) oder eine am Ende eines Endoskops befindliche Infrarot-Lichtquelle, die bis in den Rachenraum vorgeschoben wird, genutzt werden. Die Infrarot-Diaphanoskopie erfordert die Detektion des transmittierenden Lichtes über eine Infrarot-Kamera.
- In der Urologie kann eine Durchleuchtung des Skrotums zur Diagnostik von Hydrozelen und Varikozelen genutzt werden. Diese Methode ist jedoch weitgehend durch die Sonografie ersetzt worden.
- In der Augenheilkunde dient die Diaphanoskopie des Bulbus zur Diagnostik pathologischer Veränderungen des Augenhintergrundes (z.B. Tumore).
- Die Durchleuchtung der Fingergelenke können Hinweis auf eine rheumatoide Arthritis geben oder zur Verlaufsdiagnostik bei bestehender Erkrankung genutzt werden.
siehe auch: Diaphanoskop
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