Hydrozele
Synonyme: Hodenwasserbruch, Wasserbruch
Englisch: hydrocele
Definition
Als Hydrozele bezeichnet man die Ansammlung von seröser Flüssigkeit im Hodensack, genauer gesagt im Processus vaginalis peritonei.
Einteilung und Ätiologie
Die primäre Hydrozele ist angeboren und beruht auf einer inkompletten Obliteration des Processus vaginalis peritonei im Bereich des Samenstrangs (Hydrocele funiculi spermatici) oder des Hodens (Hydrocele testis).
Sekundäre Hydrozelen entstehen durch Traumata, bei Entzündungen, Hodentorsion oder Tumorleiden.
Klinik
Das Volumen der Hydrozele ist abhängig von der Lage und dem intraperitonealen Druck. Der Wasserbruch imponiert als einseitige Hodenschwellung, die palpatorisch prall-elastisch ist.
Diagnostik
Der Verdacht auf eine Hydrozele lässt sich per Diaphanoskopie und Sonographie verifizieren.
Differentialdiagnose
Differentialdiagnostisch muss in erster Linie ein maligner Hodentumor ausgeschlossen werden. Weitere Differentialdiagnosen sind:
- inguinale Hernie
- Hämatozele
Therapie
Primäre Hydrozele
Angeborene Hydrozelen bilden sich oftmals innerhalb des ersten Lebensjahres durch spontanen Rezessusverschluss zurück. Kann eine Herniation ausgeschlossen werden, besteht keine Operationsindikation. Persistiert die Hydrozele nach Ablauf des Jahres weiterhin, wird der Processus vaginalis peritonei operativ freigelegt und verschlossen (Hydrozelenoperation nach Winkelmann). Bei Komplikationen muss ebenfalls frühzeitig operativ therapiert werden.
Sekundäre Hydrozele
Bei den erworbenen Hydrozelen steht die Behandlung der Grundkrankheit im Vordergrund.