Synonyme: Hodenwasserbruch, Wasserbruch
Englisch: hydrocele
Als Hydrozele bezeichnet man die Ansammlung von seröser Flüssigkeit im Hodensack, genauer gesagt im Processus vaginalis peritonei.
Die primäre Hydrozele ist angeboren und beruht auf einer inkompletten Obliteration des Processus vaginalis peritonei im Bereich des Samenstrangs (Hydrocele funiculi spermatici) oder des Hodens (Hydrocele testis).
Sekundäre Hydrozelen entstehen durch Traumata, bei Entzündungen, Hodentorsion oder Tumorleiden.
Das Volumen der Hydrozele ist abhängig von der Lage und dem intraperitonealen Druck. Der Wasserbruch imponiert als einseitige Hodenschwellung, die palpatorisch prall-elastisch ist.
Der Verdacht auf eine Hydrozele lässt sich per Diaphanoskopie und Sonographie verifizieren.
Differentialdiagnostisch muss in erster Linie ein maligner Hodentumor ausgeschlossen werden. Weitere Differentialdiagnosen sind:
Angeborene Hydrozelen bilden sich oftmals innerhalb des ersten Lebensjahres durch spontanen Rezessusverschluss zurück. Kann eine Herniation ausgeschlossen werden, besteht keine Operationsindikation. Persistiert die Hydrozele nach Ablauf des Jahres weiterhin, wird der Processus vaginalis peritonei operativ freigelegt und verschlossen (Hydrozelenoperation nach Winkelmann). Bei Komplikationen muss ebenfalls frühzeitig operativ therapiert werden.
Bei den erworbenen Hydrozelen steht die Behandlung der Grundkrankheit im Vordergrund.
Diese Seite wurde zuletzt am 8. Dezember 2020 um 09:08 Uhr bearbeitet.
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