Augenhintergrund
Synonyme: Fundus oculi, Augenfundus
Englisch: fundus of the eye
Definition
Als Augenhintergrund bezeichnet man die fundoskopisch sichtbaren Binnenstrukturen des hinteren Pols des Bulbus oculi. Hierzu zählen:
- die Netzhaut (Retina) mit dem gelben Fleck (Macula lutea)
- die Arteria centralis retinae mit ihren Aufzweigungen und
- die Sehnervenpapille (Papilla nervi optici).
Untersuchung
Die Betrachtung des Augenhintergrunds im Rahmen der Ophthalmoskopie gelingt am besten bei erweiterter Pupille durch vorherige Gabe von Mydriaktika. Durch Verwendung eines Kontaktglases kann dabei auch die Netzhautperipherie bis zur Ora serrata eingesehen werden. Dazu setzt allerdings eine Betäubung der Kornea voraus.
Klinik
Pathologische Veränderungen, die bei der Betrachtung des Augenhintergrunds erhoben werden können, sind u.a.:
- Gefäßanomalien und Gefäßneubildungen: Der Augenhintergrund ist der einzige Körperabschnitt, der eine direkte Betrachtung der Mikrozirkulation ermöglicht. Der Durchmesser der Retinagefäße rund um die Sehnervenpapille beträgt etwa 150 µm. Mit der Ophthalmoskopie können Gefäße mit einem Durchmesser von bis zu 10 µm erfasst werden. Mögliche Pathologien sind zum Beispiel Silberdrahtarterien oder eine Tortuosität der retinalen Blutgefäße.
- Glaskörperblutungen: Blutungen führen zur Eintrübung des Augenfundus. Sie treten z.B. im Rahmen von Netzhautrissen auf.
- Cotton-Wool-Herde: Wattebauschartige, weiß-gelbliche, retinale Verschattungen, die im Rahmen von Retinopathien auftreten.
- Netzhautablösung: Ablösung der neurosensorischen Netzhaut vom retinalen Pigmentepithel
- Stauungspapille: Ödematöse Schwellung der Papille als Zeichen für einen intrakraniellen Druckanstieg
- Papillenexkavation: Aushöhlung des Sehnervenkopfs bei erhöhtem Augeninnendruck
- Augentumoren: z.B. Retinoblastom
Fachgebiete:
Augenheilkunde
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