Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
Definition
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e. V, kurz DEGUM, ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft in Deutschland, die sich der Förderung und Weiterentwicklung der Ultraschalldiagnostik in der Medizin widmet. Sie setzt sich für eine qualitativ hochwertige Ausbildung, Zertifizierung und Forschung im Bereich der Sonographie ein.
Hintergrund
Die DEGUM wurde 1972 gegründet und ist Mitglied der European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology (EFSUMB). Sie kooperiert eng mit anderen nationalen und internationalen Fachgesellschaften. Mit mehr als 12.500 Mitgliedern gehört die DEGUM zu den größten medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland und zu den größten Ultraschallgesellschaften weltweit.
Ziele
Ziel der DEGUM ist es, die Ultraschalldiagnostik als sichere, effektive und patientenschonende Methode zu etablieren. Weitere Ziele gemäß ihrer Satzung sind u.a.:
- Qualifikation und Weiterbildung: Etablierung von Curricula und Zertifizierungen für Ärzte und medizinisches Fachpersonal
- Forschung und Innovation: Förderung klinischer und experimenteller Studien zur Ultraschalldiagnostik
- Qualitätssicherung: Entwicklung von Leitlinien, Empfehlungen und Standards für die sichere und effektive Anwendung der Ultraschalldiagnostik
Hierfür bietet die DEGUM z.B. zertifizierte Ultraschallkurse an (meist Basis- und Aufbaukurse), vergibt Forschungspreise und Stipendien und veranstaltet Konferenzen und Workshops. Zudem organisiert sie jährlich das Dreiländertreffen, den größten Ultraschallkongress im DACH-Raum.
Organisation
Die DEGUM ist nach Fachgebieten in 12 Sektionen gegliedert:
- Anästhesiologie
- Chirurgie
- Dermatologie
- Gynäkologie & Geburtshilfe
- Innere Medizin b
- Kopf & Hals
- Naturwissenschaft & Technik
- Neurologie
- Ophthalmologie
- Pädiatrie
- Radiologie
- Urologie
Für fachgebietsübergreifende Gebiete gibt es zudem insgesamt 13 Arbeitskreise:
- Bewegungsorgane
- Echokardiographie
- Endosonographie
- Fetale Echokardiographie
- Hausärztliche Versorgung
- Interventioneller Ultraschall
- Künstliche Intelligenz
- Mammasonographie
- Notfallsonographie
- Ultraschall in Entwicklungs- und Schwellenländern
- Thoraxsonographie
- Ultraschallsysteme
- Vaskulärer Ultraschall
Zertifizierung
Gut ausgebildete Ultraschallanwender können zum Nachweis ihrer Qualifikation ein DEGUM-Zertifikat in ihrer Sektion und/oder zugehörigen Arbeitskreisen erwerben. Je Fachgebiet werden in der Regel mehrere Stufen zertifiziert, die nacheinander erworben werden können.
DEGUM Stufe I
Voraussetzung ist ein aktueller Nachweis über den Besuch des fachspezifischen Grund- und Aufbaukurses und eine Mindestanzahl selbstständig durchgeführter Untersuchungen bzw. Interventionen (meist mehrere hundert).
DEGUM Stufe II
Der Erwerb der Stufe II erfordert in der Regel ein einjährig bestehendes Zertifikat der Stufe I, die zugehörige Facharztanerkennung, eine Teilnahme an Sektionssitzungen und eine praktische Prüfung. Zudem muss eine über die Stufe I hinausgehende Mindestanzahl an eigenständig durchgeführten Untersuchungen nachgewiesen werden.
DEGUM Stufe II Kursleiter
Nach Erwerb der Stufe II muss ein Didaktik-Kurs absolviert werden. Zudem ist eine regelmäßige Tätigkeit als Tutor und Referent in zertifizierten DEGUM-Kursen, sowie eine Didaktikprüfung erforderlich.
DEGUM Stufe III Kursleiter
Die Stufe III Kursleiter kann nach mehrjähriger Tätigkeit als Tutor und Referent erworben werden. Voraussetzung ist eine leitende Position in einer Institution mit routinemäßiger Anwendung von Ultraschalldiagnostik bzw. sonographisch gestützten Interventionen. Zudem muss eine wissenschaftliche Tätigkeit durch Publikationen und/oder Vorträge nachgewiesen werden.