Desferrioxamin-Test
Synonyme: Desferoxamin-Test, Desferal-Test
Definition
Der Desferrioxamin-Test ist eine Laboruntersuchung zur Feststellung einer Eisen- oder Aluminiumüberladung.
Testprinzip
Desferrioxamin ist ein Chelatbildner, der Eisen und Aluminium aus dem Gewebe mobilisiert und zu einem Anstieg des Serumeisens bzw. Serumaluminums führt. Der im Blut zirkulierende Desferrioxamin-Metallkomplex wird renal ausgeschieden, so dass die über einen bestimmten Zeitraum eliminierte Eisenmenge im Urin gemessen werden kann.
Indikationen
- V.a. Hämochromatose bzw. Hämosiderose
Durchführung
Zeit [h] | Maßnahme |
---|---|
0 | Patienten Blase entleeren lassen, Urin verwerfen i.m.-Injektion von 500 mg Desferrioxamin |
0-6 | Urin sammeln lassen |
6 | Gesamtmenge notieren, 25 ml Urin einsenden |
Während der Sammelperiode darf der Patient keine diuresefördernden Flüssigkeiten wie Tee oder Kaffee trinken.
Einschränkungen
Der Test liefert nur bei normaler Nierenfunktion zuverlässige Ergebnisse.
Interpretation
Physiologisch ist eine Eisenausscheidung von weniger als 1-1,5 mg (18-27 μmol) Eisen in 6 Stunden. Pathologisch sind Werte über 1,5-2 mg/6 h. Relevant ist der vom jeweiligen Labor angegebene Referenzwert. Bei einer hereditären Hämochromatose kann die Eisenausscheidung größer als 10 mg/6 h sein.