Dehydrogenase
Englisch: dehydrogenase
Definition
Dehydrogenasen sind Oxidoreduktasen (EC 1), welche die Oxidation eines Substrats katalysieren, indem sie Reduktionsäquivalente (meist Hydrid-Ionen) auf einen geeigneten Elektronenakzeptor übertragen (z.B. NAD+).
Biochemie
Durch die Übertragung der Reduktionsäquivalente wird das Substrat oxidiert, während der Akzeptor reduziert wird. Je nach Substrat und Akzeptor unterscheidet man verschiedene Dehydrogenasen, z.B.:
- die in der Leber am Alkoholabbau beteiligte Alkoholdehydrogenase katalysiert die Oxidation von Ethanol zu Acetaldehyd (Ethanal) unter Reduktion von NAD⁺ zu NADH
- die Oxidation von Lactat zu Pyruvat wird durch die Lactatdehydrogenase katalysiert, ebenfalls unter Beteiligung von NAD⁺/NADH.
Dehydrogenasen katalysieren bei umkehrbaren Reaktionen auch die Gegenreaktion, hier also die Reduktion des Substrats. So ist die Reduktion von Pyruvat zu Lactat durch die Lactatdehydrogenase mindestens ebenso bedeutend wie die Oxidation von Lactat zu Pyruvat. Diese Reaktion spielt eine zentrale Rolle in der anaeroben Glykolyse, da sie der Regeneration von NAD⁺ dient, wenn Pyruvat nicht über Acetyl-CoA in den Citratzyklus eingeschleust werden kann. Das für andere Reaktionen der Glykolyse benötigte NAD⁺, insbesondere für die Glycerinaldehydphosphat-Dehydrogenase, wird so erneut verfügbar gemacht.