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Damage Control

von englisch: damage - Schaden; control - Kontrolle
Synonyme: prioritätenorientiertes Behandlungsmanagement schwerstverletzter Patienten, Schadenskontrolle, Schadensbegrenzung
Englisch: damage control

1. Definition

Unter dem Begriff Damage Control, kurz DC, versteht man in der Medizin eine prioritätenorientierte Behandlungsstrategie zur primären Stabilisierung schwerstverletzter bzw. polytraumatisierter Patienten. Durch den initialen Verzicht auf ausgedehnte Operationen wird das Risiko von sekundären Operationstraumata ("second hit") minimiert, um das Überleben der Patienten zu sichern.

2. Geschichte

Ursprünglich wurde die Bezeichnung von der US-amerikanischen Marine zur Schadenskontrolle und -eindämmung verwendet. Das Prinzip wurde dann von der Bauchchirurgie übernommen und in die Unfallchirurgie transferiert.

3. Hintergrund

In der ersten Operationsphase sollen nur kreislaufstabilisierende Maßnahmen ergriffen werden. Eine definitive chirurgische Versorgung durch ausgedehnte Eingriffe erfolgt nicht bereits am ersten Tag, sondern erst nach der intensivmedizinischen Behandlung und Stabilisierung der Hämodynamik.

Aufwändige Operationen können zu einem "second hit" und damit zu einem Überschreiten der individuellen Kompensationsmöglichkeiten des Patienten führen. Mögliche Folgen sind hämodynamische Instabilität und Organversagen. Im Rahmen des Damage Control gilt es, diesem potentiell letalen Verlauf zuvorzukommen und das Eintreten der sogenannten tödlichen Trias (Wechselwirkung zwischen Koagulopathie, Azidose und Hypothermie im Sinne eines Circulus vitiosus) zu verhindern.

Ob das Konzept des Damage Controls verfolgt wird, ist in der Regel eine Einzelfallentscheidung. Wichtige Einflussfaktoren sind u.a. Alter, Konstitution, Verletzungsschwere, voraussichtliche Operationszeit und die aktuellen Vitalparameter des Patienten.

4. Ziele

Folgende Punkte sollen initial erreicht werden:

5. Operative Prinzipien

5.1. Damage Control Surgery

Zur Versorgung von Abdominaltraumen werden u.a. folgende Techniken angewendet:

5.2. Damage Control Orthopedics

Beckentraumata werden beispielsweise durch die folgenden Methoden behandelt:

Für Verletzungen der Extremitäten gelten folgende Prinzipien:

6. Literatur

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21.03.2024, 09:14
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