DNA-Methyltransferase-Inhibitor
Synonyme: DNMT-Hemmer, DNA-Methyltransferasehemmer
Englisch: DNA methyltransferase inhibitor
Definition
DNA-Methyltransferase-Inhibitoren, kurz DNMT-Inhibitoren, sind eine Gruppe von antineoplastischen Wirkstoffen, die DNA-Methyltransferasen hemmen. Sie zählen zu den so genannten epigenetischen Modulatoren.
Wirkmechanismus
Veränderte Methylierungsmuster der DNA spielen eine wichtige pathogenetische Rolle bei der Entstehung von malignen Tumoren. Ein häufiger onkogener Mechanismus ist dabei die Hypermethylierung von Tumorsuppressorgenen. Dadurch kommt es zur Stilllegung dieser Gene. Durch die medikamentöse Hemmung der DNA-Methyltransferasen (DNMTs) mit Hilfe von DNMT-Inhibitoren können epigenetisch stillgelegte Gene durch Hypomethylierung reaktiviert werden, was sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt.
Neuere Studien weisen darauf hin, dass der Wirkmechanismus von DNMT-Hemmern möglicherweise komplexer ist als ursprünglich angenommen. Neben der oben beschriebenen Hypomethylierung führen sie an bestimmten CpG-Dinukleotiden der DNA auch zu einer Hypermethylierung.[1]
Substanzen
Indikationen
- Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
- Akute myeloische Leukämie (AML)
Nebenwirkungen
DNMT-Inhibitoren zeichnen sich durch eine relativ hohe Toxizität aus, was ihren Einsatz einschränkt. Sehr häufige (> 10%) Nebenwirkungen sind:
- Blutbildendes System: Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie
- Gastrointestinaltrakt: Diarrhö, Obstipation, Nausea
- Fatigue
- Fieber
- Husten
- Petechien
- Hyperglykämie
Quellen
- ↑ Anil K. Giri, Tero Aittokallio: DNMT Inhibitors Increase Methylation in the Cancer Genome. Front. Pharmacol., 24 April 2019
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