Combined Positive Score
Definition
Der Combined Positive Score, kurz CPS, ist ein quantitativer, immunhistochemischer Messwert, der die PD-L1-Expression auf Tumorzellen und tumorassoziierten Immunzellen erfasst.[1] Er ermöglicht die Beurteilung der therapeutischen Eignung einer Tumorerkrankung für den Einsatz von Immuncheckpoint-Inhibitoren (z.B. PD-1-/PD-L1-Antikörper).
Hintergrund
Die PD-L1-Expression spielt eine wichtige Rolle in der Immunflucht von Tumoren. Durch die Bindung von PD-L1 an den PD-1-Rezeptor auf T-Zellen wird deren Aktivierung gehemmt. Immuncheckpoint-Inhibitoren können diese Interaktion blockieren und dadurch die Immunantwort gegen den Tumor verstärken.
Da PD-L1 nicht nur auf Tumorzellen, sondern auch auf Immunzellen im Tumormikromilieu exprimiert wird, wurde der CPS als erweiterter Biomarker im Vergleich zur alleinigen Tumor Proportion Score (TPS)-Methode eingeführt.
Berechnung
Hinweise zur Berechnung:[1]
- PD-L1-positive Zellen: Sowohl Tumorzellen als auch tumorassoziierte Immunzellen (Lymphozyten, Makrophagen)
- Gesamtzahl der vitalen Tumorzellen: Dient als Bezugsgröße
- Maximalwert: Der CPS wird auf maximal 100 begrenzt, auch wenn das rechnerische Ergebnis höher wäre.
Interpretation
| CPS-Wert | Interpretation |
|---|---|
| < 1 | PD-L1 negativ |
| ≥ 1 | PD-L1 positiv, mögliches Ansprechen auf Immuntherapie |
| ≥ 10 | Häufig verwendete Schwelle für die Indikation einer PD-1/PD-L1-Therapie bei bestimmten Entitäten (z.B. Kopf-Hals-Tumoren, Magenkarzinom) |
Die exakten Schwellenwerte für Therapieentscheidungen variieren je nach Tumorentität und eingesetztem Antikörper.
Anwendungsgebiete
Der CPS wird derzeit u.a. bei folgenden Tumorarten eingesetzt:
- Magenkarzinom
- Ösophaguskarzinom
- Kopf-Hals-Tumoren (z.B. Plattenepithelkarzinome)
- Zervixkarzinom
- Urothelkarzinom
Für andere Tumoren (z.B. NSCLC) werden häufiger der TPS oder der TAP-Score verwendet.