Chylaszites
Synonym: chylöser Aszites
Englisch: chylous ascites
Definition
Chylaszites bezeichnet die pathologische Ansammlung chylöser Flüssigkeit (Lymphe) in der freien Peritonealhöhle.
Pathophysiologie
Die Hauptursache eines Chylaszites ist eine Verletzung oder ein Verschluss größerer Lymphbahnen, wodurch chylöse Flüssigkeit retrograd in den Bauchraum austritt. Ursächlich sind operative Traumata (v.a. nach retroperitonealer Lymphadenektomie, Ösophagus-, Aorten- oder Niereneingriffen), maligne Infiltrationen (Lymphome, Metastasen) oder seltener kongenitale Lymphangiopathien.
Diagnostik
Beim Chylaszites zeigen Sonographie und CT freie intraabdominelle Flüssigkeit ohne spezifische Dichtecharakteristik. Eine sichere Diagnose erfolgt durch Punktion und Nachweis der typischen Zusammensetzung. Lymphangiographisch kann der Leckagepunkt identifiziert werden, häufig durch selektive Darstellung mit Lipiodol.
Therapie
Initial erfolgt eine konservativ-diätetische Behandlung (fettarme, MCT-reiche Diät, parenterale Ernährung, Octreotid). Persistiert der Chylaszites, kann eine lymphangiographisch gesteuerte Embolisation mit Lipiodol durchgeführt werden. Dabei wird Lipiodol selektiv in periphere Lymphgefäße injiziert. Es reichert sich im Bereich der Leckage an, induziert eine Entzündung, Fibrinbildung und somit einen Verschluss.
Beim Therapieversagen ist eine chirurgische Ligatur des Leckagepunktes indiziert.