Chordotomie (HNO)
Englisch: vocal cordotomy
Definition
Die Chordotomie ist ein laserchirurgischer Eingriff, bei der eine Stimmlippe vom Stellknorpel (Cartilago arytaenoidea) abgetrennt wird.
Indikationen
Zu den Indikationen einer Chordotomie zählen z.B.:
- bilaterale Recurrensparese
- bilateraler Stimmlippenstillstand infolge eines Malignoms (palliativ)
- kongenitale oder erworbene Narbensegel der Glottis (selten)
Durchführung
Die Chordotomie wird endoskopisch-mikroskopisch durchgeführt, wobei entweder die Jet-Ventilation oder ein dünner Lasertubus verwendet werden. Der Eingriff erfolgt i.d.R. mit einem CO₂-Laser, der an ein Operationsmikroskop gekoppelt ist. Zunächst wird ein Schleimhautschnitt anterior des tastbaren Processus vocalis des Stellknorpels gesetzt. Anschließend erfolgt mit erhöhter Laserleistung eine laterale Durchtrennung des Musculus vocalis und des Musculus cricoarytaenoideus lateralis bis zum Schildknorpel. Dadurch verkürzt sich die Stimmlippe und es entsteht ein charakteristisches hinteres Dreieck, das eine Glottiserweiterung bewirkt.
Die Blutstillung erfolgt elektrochirurgisch. Die Extubation ist meist direkt im Anschluss an den Eingriff möglich.
Der Eingriff kann unilateral oder bilateral durchgeführt werden.
Komplikationen
Kurz nach der Chordotomie kann es zu Blutungen, Atemnot und Infektionen kommen. Als Spätkomplikation kann eine Verschlechterung der Stimmfunktion auftreten.
Quellen
- Bonkowsky und Strutz, Posteriore Chordotomie, In: Praxis der HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. 4., unveränderte Auflage, Stuttgart: Thieme, 2023
- Werner, Endolaryngeale laserchirurgische Glottiserweiterung nach Dennis-Kashima (posteriore Chordotomie), In: HNO-Operationslehre. 4. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart: Thieme, 2006
- Reiß, Facharztwissen HNO-Heilkunde - Differenzierte Diagnostik und Therapie, Springer Medizin Verlag, 2009