CCSV-Beatmung
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Abkürzung für: Chest Compression Synchronized Ventilation
Definition
Die CCSV-Beatmung, kurz für Chest Compression Synchronized Ventilation, ist ein spezieller Beatmungsmodus, der während der kardiopulmonalen Reanimation eingesetzt wird. Sie ermöglicht eine druckkontrollierte Beatmung, die synchron zu den Thoraxkompressionen erfolgt.
Das Ziel ist es, die Beatmung mit den Herzdruckmassagen zu koordinieren, um die Oxygenierung und CO₂-Elimination zu verbessern, ohne die Thoraxkompressionen zu unterbrechen.
Nomenklatur
CCSV steht für Chest Compression Synchronized Ventilation und ist ein von WEINMANN Emergency® entwickelter Beatmungsmodus für die Notfall-/ Akutmedizin.
Er ist in den Geräten MEDUMAT Standard²® und MEDUMAT Transport® integriert/kaufbar und wurde speziell für die präklinische und innerklinische Reanimation entwickelt.
Hintergrund
Bei der konventionellen Beatmung während der Reanimation (30:2) führen abwechselnde Kompressionen und Beatmungen zu Unterbrechungen der Herzdruckmassage, wodurch Koronar- und zerebraler Perfusionsdruck reduziert werden können.
CCSV synchronisiert die Beatmung mit jeder Thoraxkompression: Das Beatmungsgerät erkennt Druckveränderungen und löst zu jeder Kompression einen kurzen, kontrollierten Beatmungshub aus. Dadurch steigt der intrathorakale Druck synchron mit der Kompression, was den Kreislauf unterstützt und gleichzeitig eine effektive Ventilation gewährleistet.
Beatmungsparameter
Der CCSV zeichnet sich aus:
- Inspiration: erfolgt gleichzeitig mit der Thoraxkompression
- Exspiration: erfolgt in der Entlastungsphase
- Druckniveau: der Inspirationsdruck wird so gewählt, dass die intrathorakale Druckerhöhung die Herzauswurfleistung unterstützt, ohne Überblähung zu verursachen
- PEEP: wird meist niedrig gewählt, um den venösen Rückstrom nicht zu behindern
- FiO₂: 100%, da maximale Oxygenierung angestrebt wird
Durch diese Synchronisation entsteht eine additive Wirkung: Der Beatmungsdruck unterstützt den durch die Kompression erzeugten Kompressionsdruck. Gleichzeitig wird durch kontinuierliche Kompressionen eine Unterbrechungsfreie CPR ermöglicht.
Evidenzlage
Aktuelle Studien (Stand 2025) untersuchten verschiedene Beatmungsstrategien während der Reanimation. In der prospektiven SYMEVECA-Phase-2-Studie zeigte CCSV im Vergleich zu IPPV und Beutelbeatmung leicht bessere physiologische Werte (höherer pH, geringere Hyperkapnie), jedoch keinen signifikanten Unterschied im neurologischen Outcome[1].
Daten aus dem Deutschen Reanimationsregister (2025) bestätigen die Machbarkeit der CCSV-Beatmung, zeigen aber ebenfalls keinen Überlebensvorteil gegenüber IPPV. IPPV erzielte hier die höchste ROSC-Rate, während CCSV im Mittelfeld lag[2].
Zusammenfassend gilt CCSV als technisch umsetzbare und physiologisch plausible Option, jedoch ohne nachgewiesenen Outcome-Vorteil.
Literatur
- Weinmann-Emergency: CCSV – Beatmungsmodus für die Reanimation, abgerufen am 02.November 2025
- Kill et al., Bietet CCSV Vorteile bei der kardiopulmonalen Reanimation (CPR)? Journal Club AINS, 2014
Quellen
- ↑ Hernández‑Tejedor et al., Comparison of ventilation modes in non‑traumatic out‑of‑hospital cardiac arrest: SYMEVECA phase 2, Resuscitation, 2025
- ↑ Turowski et al., Influence of different ventilation strategies during cardiopulmonary resuscitation on the return of spontaneous circulation in out-of-hospital cardiac arrest: a retrospective study from the German resuscitation registry, Resuscitation, 2025