Burst Suppression
Definition
Burst Suppression beschreibt ein EEG-Muster, bei dem Phasen der elektrischen Aktivität ("Bursts") durch Perioden nahezu vollständiger elektrischer Stille ("Suppressions") unterbrochen werden. Diese Suppresssionsphasen können wenige Sekunden bis mehrere Minuten andauern. Die Burst Suppression im EEG ist ein charakteristisches Muster mit sehr geringer Aktivität.
Klinische Bedeutung
In der Anästhesiologie kann das Burst-Suppression-Muster als Indikator für eine tiefe Anästhesie genutzt werden. In der Praxis kommt häufiger prozessiertes neurologisches Monitoring wie zum Beispiel der Bispektralindex (BSI) zum Einsatz.
Eine Burst Suppression wird häufig in tiefen Stadien der Allgemeinanästhesie, insbesondere bei Verwendung von hochdosierten intravenösen Anästhetika (Propofol, Barbiturate, Benzodiazepine) oder volatilen Anästhetika (z.B.Sevofluran, Desfluran), beobachtet.
In der Intensivmedizin wird es als zusätzliches Monitoring zur Steuerung der Sedierungstiefe, insbesondere bei Patienten mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma genutzt. Eine Burst Suppression im EEG ohne Gabe von Anästhetika ist mit einem schlechten neurologischen Outcome vergesellschaftet.
Das Burst-Suppression-Muster kann zudem bei Patienten mit Hypothermie (Neuroprotektion), Hypoxie oder schweren metabolischen Störungen auftreten.
Quellen
- Pawar N, Barreto Chang OL. Burst Suppression During General Anesthesia and Postoperative Outcomes: Mini Review. Front Syst Neurosci. 2022 Jan 7;15:767489. doi: 10.3389/fnsys.2021.767489. PMID: 35069132; PMCID: PMC8776628. [1]
- Shanker A, Abel JH, Schamberg G, Brown EN. Etiology of Burst Suppression EEG Patterns. Front Psychol. 2021 Jun 10;12:673529. doi: 10.3389/fpsyg.2021.673529. PMID: 34177731; PMCID: PMC8222661.[2]