Brunneriom
Definition
Als Brunneriom werden hyperplastische oder adenomatöse Veränderungen der Brunner-Drüsen im Bulbus duodeni bezeichnet. Brunneriome zählen zu den seltenen gutartigen Duodenaltumoren. Histologisch werden ca. 5 bis 7 % der Dünndarmpolypen den Brunneriomen zugeordnet.
Ätiologie
Diskutiert wird eine reaktive Proliferation als Schutzmechanismus bei chronischen Entzündungsprozessen der gastrointestinalen Schleimhäute. Gestützt wird diese These durch das gehäufte Vorkommen bei Patienten mit peptischen Ulkuserkrankungen und Ösophagitis.
Klinik
Brunneriome sind häufig asymptomatisch und treten meist als Zufallsbefund im Rahmen einer Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) auf. Je nach Ausmaß der Hyperplasie können sie jedoch auch durch Obstruktionen sowie akute oder chronische Blutungen symptomatisch werden.
Diagnostik
Komplikationen
Zu den möglichen Komplikationen zählen:
- Obstruktion, ggf. mit Ileus, Ikterus und rezidivierenden Pankreatitiden
- Akute und chronische Blutungen
Die Frage nach der Möglichkeit einer malignen Transformation im Sinne der Adenom-Karzinom-Sequenz ist aktuell ungeklärt.
Differentialdiagnosen
Differentialdiagnostisch kommen andere benigne und maligne Duodenaltumoren in Betracht.
Therapie
Symptomatische Brunneriome können endoskopisch mittels Schlingenpolypektomie oder Mukosaresektion abgetragen werden. Darüber hinaus besteht bei sehr großen Tumoren die Möglichkeit zur chirurgischen Resektion, wobei ein laparoskopisches Vorgehen angestrebt werden sollte.