Benfotiamin
Synonyme: Benfothiamin, Benfotiaminum
Handelsnamen: milgamma® protect
Englisch: benfotiamine
Definition
Benfotiamin ist ein Prodrug des Vitamins B1 und wird in der Therapie von Vitamin-B1-Mangelerscheinungen eingesetzt.
Chemie
Benfotiamin ist ein lipophiles Prodrug des Thiamins und stellt somit ein Provitamin dar.
Wirkmechanismus
Benfotiamin aktiviert das Enzym Transketolase. Dieses ist dafür verantwortlich, Glukose in den Pentosephosphatweg einzuschleusen, sodass der Zucker sich nicht im Gewebe anreichern und hier zur Entstehung von peripheren Neuropathien führen kann. Vor allem Diabetiker weisen hier ein erhöhtes Risiko auf.
Pharmakokinetik
Benfotiamin wird im Körper rasch zum eigentlichen Vitamin verstoffwechselt, wobei es im Gegensatz zu diesem eine 5-fach höhere Bioverfügbarkeit sowie eine 7-fach höhere Plasmakonzentration aufweist.
Indikationen
Ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) kann durch Malnutrition, lang andauernde künstliche Ernährung, Dialyse oder starken Alkoholabusus zustande kommen. Die Hauptindikation sind neurologische Systemerkrankungen, aber auch bei Beriberi oder Wernicke-Enzephalopathie wird Benfotiamin eingesetzt.
Nebenwirkungen
- Überempfindlichkeitsreaktionen: allergischer Hautausschlag, Juckreiz, Rötung, Urtikaria, Schock
- periphere sensorische Neuropathien bei langfristiger Einnahme
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Thiamin
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