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Anstrengungsasthma

(Weitergeleitet von Belastungsasthma)

Synonyme: belastungsinduzierte Bronchokonstriktion, Belastungsasthma
Englisch: exercise-induced bronchoconstriction, EIB, excercise-induced asthma, EIA

1. Definition

Das Anstrengungsasthma ist ein Erkrankungsbild, das durch einen v.a. direkt nach körperlicher Belastung auftretenden Husten gekennzeichnet ist, der gelegentlich von einer Dyspnoe begleitet sein kann.

2. Nomenklatur

Da ein Anstrengungsasthma Schätzungen zufolge bei bis zu 20 % der Normalbevölkerung auftritt, ist es besser, von einer belastungsinduzierten Bronchokonstriktion zu sprechen. Dieser Begriff hat sich in der medizinischen Alltagssprache jedoch bisher (2025) nicht durchgesetzt.

3. Epidemiologie

Das Anstrengungsasthma kann Patienten mit oder ohne Asthma betreffen. Unter den Asthmapatienten leiden etwa 60 - 90 % der Betroffenen unter einer belastungsinduzierten Bronchokonstriktion. Bei Kindern zeigt sich die Erkrankung aufgrund ihres stärkeren Bewegungsdrangs häufiger als bei Erwachsenen.

Ein erhöhtes Risiko für Anstrengungsasthma besteht bei Sportarten mit langen Belastungsphasen (> 5 bis 8 Minuten), die unter extremen Bedingungen wie z.B. in kalter, trockener Luft oder in chlorhaltigen Schwimmbädern ausgeübt werden. Dazu zählen z.B. Radsport, Höhensport, Schwimmen und Triathlon.

4. Pathophysiologie

Der genaue Pathomechanismus des Anstrengungsasthmas ist bisher (2025) unbekannt. Zur Erklärung werden im Wesentlichen zwei Theorien herangezogen:

Die Austrocknungstheorie bzw. osmotische Theorie geht davon aus, dass die rasche Luftbewegung im Bronchialsystem während körperlicher Betätigung die Bronchialschleimhaut aufgrund von Verdunstung, thermischen Veränderungen und der Exposition gegenüber Reizstoffen, austrocknet. Das Austrocknen wird zudem durch den Anstieg der Ventilation bis 200 l/min begünstigt. Folglich erhöht sich die Osmolalität der Zellen, wodurch diese schrumpfen. Dabei kommt es zum Verlust der physikalischen Barrierefunktion des Epithels. Es wird vermutet, dass regulierende Mechanismen zur Hyperämie führen und Flüssigkeit aus der submukösen Schicht zur Anpassung des Zellvolumens ziehen. Dies führt zur Ödembildung und zur Freisetzung verschiedener Entzündungsmediatoren (z.B. Histamin) sowie reaktiver Sauerstoffspezies. Folge ist eine neuronale Aktivierung der Brochialmuskulatur mit Bronchospasmus und eine vermehrte Schleimproduktion.

Die Kältetheorie geht davon aus, dass kalte Atemluft zu einer Auskühlung der Bronchialschleimhaut führt, die eine reaktive Hyperämie und damit ebenfalls einen Bronchospasmus verursacht.

In einigen Quellen wird zudem von einer Kombination der beiden Theorien ausgegangen.

5. Begünstigende Faktoren

Zu den begünstigenden Faktoren des Anstrengungsasthmas zählen:

6. Quellen

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20.01.2025, 09:07
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