Babesiose (Schwein)
Synonym: Babesia-Infektion des Schweines
Definition
Als Babesiose des Schweines bezeichnet man eine parasitär bedingte Erkrankung beim Schwein, die durch Babesia-Arten verursacht wird.
Erreger
Die Babesiose des Schweines wird hauptsächlich durch
- Babesia trautmanni (große Art) und
- Babesia perroncitoi (kleine Art) verursacht.
Vorkommen
Beide Babesia-Arten sind v.a. in Ost-, West- und Südafrika sowie Südeuropa und Russland verbreitet. Eine transovarielle Übertragung wurde für Babesia trautmanni in Rhipicephalus turanicus sowie Rhipicephalus simus nachgewiesen. Als Überträger gelten zudem noch Zecken der Gattungen Boophilus, Amblyomma und Dermacentor.
Epidemiologie
Sowohl Busch- als auch Warzenschweine gelten als Reservoirwirte.
Klinik
Die Infektion mit Babesia geht mit Fieber und Anämie einher. Eine Selbstheilung ist häufig. Unter besonderen Stressbedingungen können auch schwere Krankheitsverläufe mit Hämoglobinurie und Ikterus auftreten.
Der Höhepunkt der Parasitämie konnte bei experimentell über Zecken mit Babesia trautmanni infizierten (splenektomierten) Schweinen zwischen dem 8. und 14. Tag p.i. beobachtet werden. Fieber trat ab dem 8. bis 13. Tag p.i. auf und hielt ca. 3 Tage lang an.
Diagnose
Eine Diagnose wird durch den Erregernachweis im Blutausstrich gestellt.
Therapie
Zwar ist eine Therapie mit Diminazen (3,5 mg/kgKG i.m.) oder Quinuroniumsulfat (1 ml 5 %iger Lösung pro 50 kgKG s.c.) möglich, in Mitteleuropa jedoch nicht erforderlich.
Beide Wirkstoffe sind in der EU für das Schwein nicht zugelassen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Literatur
- Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005