Boophilus
von lateinisch: bos - Rind, Ochse, Kuh; von altgriechisch: philos - Freund
Definition
Als Boophilus bezeichnet man eine Untergattung innerhalb der Familie der Schildzecken (Ixodidae).
Taxonomie
- Stamm: Arthropoda
- Unterstamm: Amandibulata
- Klasse: Arachnida
- Unterklasse: Acari
- Überordnung: Parasitiformes
- Ordnung: Ixodida
- Familie: Ixodidae
- Unterfamilie: Rhipicephalinae
- Gattung: Rhipicephalus
- Untergattung: Boophilus
- Gattung: Rhipicephalus
- Unterfamilie: Rhipicephalinae
- Familie: Ixodidae
- Ordnung: Ixodida
- Überordnung: Parasitiformes
- Unterklasse: Acari
- Klasse: Arachnida
- Unterstamm: Amandibulata
Arten
Boophilus stellt eine kleine Untergruppe der Gattung Rhipicephalus dar, die aus 5 Arten besteht. Alle Arten befallen bevorzugt Rinder - seltener auch andere große Säugetiere, wie etwa Pferde, Schafe und wild lebende Wiederkäuer. Wichtige Vertreter sind:
- Boophilus microplus (s. Rhipicephalus microplus, cattle tick)
- Boophilus decoloratus (s. Rhipicephalus decoloratus, blue tick)
- Boophilus annulatus (s. Rhipicephalus annulatus, Texas fever tick)
Verbreitung
Boophilus-Arten sind vor allem in den Tropen und Subtropen heimisch.
- Boophilus microplus: Australien, Asien, Lateinamerika, Ostafrika und Südafrika bis Tansania, Madagaskar
- Boophilus decoloratus: Afrika südlich der Sahara
- Boophilus annulatus: Nordafrika, Gürtel südlich der Sahara von Senegal bis Äthiopien, Südeuropa, Kleinasien, regional in Lateinamerika, früher auch in den Südstaaten der USA
Entwicklung
Boophilus-Arten sind 1-wirtig und gut an Rinder angepasst. Die Entwicklung verläuft am Rind von der Larve bis zum vollgesogenen Weibchen innerhalb von 3 Wochen. Die Eiablage erfolgt am Boden und dauert etwa 1 bis 2 Wochen.
Unter günstigen Bedingungen (ca. 28 °Celsius und über 80 % Luftfeuchtigkeit) können sich in den Tropen zwischen 5 und 6 Generationen pro Jahr entwickeln.
Erreger
Boophilus-Arten können als Vektoren verschiedene Krankheitserreger übertragen, u.a. Anaplasma marginale, Babesia bovis, Babesia bigemina und Theileria equi.
Klinik
Ein Befall von Rindern führt zu erheblichen Schäden (Fleischmängel, Ledermängel) und geht bei einer hochgradigen Exposition mit einer hohen Mortalität einher. Weltweit sind mehr als 800 Millionen der etwa 1,1 Milliarden Rinder dem Befall mit Boophilus-Arten ausgesetzt. Aufgrund der weiten Verbreitung und des gehäuften Auftretens gelten Boophilus-Zecken in den Tropen als die wichtigsten Parasiten des Rindes.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.