Ejektionsfraktion
Synonym: Auswurffraktion
Englisch: ejection fraction
Definition
Als Ejektionsfraktion, kurz EF, bezeichnet man den Prozentsatz des Blutvolumens, der von einer Herzkammer (Ventrikel) während einer Herzaktion ausgeworfen wird, in Bezug auf das Gesamtvolumen der entsprechenden Herzkammer.
Einteilung
- rechtsventrikuläre Ejektionsfraktion: Ejektionsfraktion der rechten Herzkammer (RVEF)
- linksventrikuläre Ejektionsfraktion: Ejektionsfraktion der linken Herzkammer (LVEF)
Berechnung
Der linke Ventrikel hat seine maximale Füllung am Ende der Diastole. Dieses Volumen bezeichnet man auch als enddiastolisches Volumen (EDV), genauer gesagt als linksventrikuläres enddiastolisches Volumen (LVEDV). Das während einer Herzaktion ausgeworfene Blutvolumen ist das Schlagvolumen (SV). Es berechnet sich aus der Differenz zwischen dem enddiastolischen Volumen und dem endsystolischen Volumen (ESV) bzw. dem linksventrikulären endsystolischen Volumen (LVESV)
Die Ejektionsfraktion (EF) berechnet sich durch:
Die EF wird in % angegeben.
Messung
Die Ejektionsfraktion kann klinisch mit unterschiedlichen Methoden gemessen werden, wobei die Genauigkeit der Verfahren variiert. Am weitesten verbreitet ist die näherungsweise, computerunterstütze Bestimmung bei der Echokardiografie des Herzens.
- Invasive Messverfahren
- Nicht-invasive Messverfahren
Referenzbereich
Normalerweise liegt die Ejektionsfraktion zwischen 60 und 70 %. Bei einer Herzaktion wird der Ventrikel also nicht vollständig entleert, sondern 30 - 40 % des Blutvolumens verbleiben in der Herzkammer.
Eine Ejektionsfraktion > 55 % gilt als normal. Von einer hochgradigen Einschränkung der EF spricht man ab einer Auswurfleistung von < 35 %.
ESC-Klassifikation
Die European Society of Cardiology (ESC) teilt die Herzinsuffizienz (HF) nach der Ejektionsfraktion in drei Typen ein:
Klinik
Die Ejektionsfraktion kann durch verschiedene Erkrankungen des Herzens sinken. Dazu zählen beispielsweise: