Typ-A-Gastritis
Synonyme: Autoimmungastritis, atrophische Gastritis, Korpusgastritis
Definition
Die Typ-A-Gastritis ist eine seltene, autoimmun bedingte Form der chronischen Gastritis. Sie macht etwa 5% der Fälle einer chronischen Gastritis aus.
Hintergrund
Die Typ-A-Gastritis ist eine seltene Autoimmunerkrankung, bei der sich Antikörper gegen die Parietalzellen der Magenschleimhaut (Parietalzellantikörper, ca. 90% der Fälle) sowie gegen den Intrinsic Factor (Intrinsic-Factor-Antikörper, ca. 70% der Fälle) bilden. Die Pathogenese ist unklar. Die Erkrankung beginnt meist im Korpus und breitet sich im späteren Verlauf bis in den Fundus aus.
Durch den Verlust der Parietalzellen kommt es zu einem Anstieg des pH-Wertes im Magen, was zu einer Steigerung der Gastrinproduktion führt. Gastrin wiederum regt die neuroendokrinen ECL-Zellen des Magens an und wirkt wachstumsfördernd. Es kommt zu einer Hyperplasie dieser Zellen. Die erhöhte Gastrinmenge begünstigt außerdem die Entstehung von Mikrokarzinoiden.
Die Zerstörung der Parietalzellen führt darüber hinaus zu einem Mangel an Intrinsic Factor, der eine verminderte Resorption von Vitamin B12 im terminalen Ileum und damit einen Vitamin-B12-Mangel nach sich zieht. Die resultierende megaloblastäre Anämie wird auch als perniziöse Anämie bezeichnet.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 22.02.2021