Asparaginase
Handelsnamen: Asparaginase Medac®, Oncaspar®, Elspar®
Definition
Asparaginase ist ein aus Bakterien gewonnenes Enzym, das in der Medizin therapeutisch als Zytostatikum eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Leukämiezellen sind im Gegensatz zu normalen Körperzellen nicht in der Lage, die nicht-essentielle Aminosäure Asparagin selbst zu synthetisieren. Sie sind daher auf das zirkulierende Asparagin angewiesen. Asparaginase katalysiert die Hydrolyse von Asparagin zu Asparaginsäure und Ammoniak. Auf diese Weise entzieht das Enzym den Leukämiezellen die Aminosäure.
Pharmakokinetik
Die Plasmahalbwertzeit von Asparaginase ist relativ kurz, da das Enzym schnell durch Proteasen zersetzt wird. Um die Dosierungsintervalle zu verlängern, sind pegylierte Varianten des Wirkstoffs verfügbar.
Indikationen
Asparaginase kann sowohl als Monotherapie als auch im Rahmen einer Polychemotherapie eingesetzt werden. Die wichtigsten Indikationen sind:
- akute lymphatische Leukämie (ALL)
- Non-Hodgkin-Lymphome (NHL)
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen können unter anderem sein:
- allergische Reaktionen
- Übelkeit und Erbrechen
- Pankreatitis
- Hyperglykämie
- Hepatotoxizität[1]
- Störungen der Blutgerinnung
Quellen
- ↑ Kamal et al. Asparaginase-induced hepatotoxicity: Rapid development of cholestasis and hepatic steatosis, Hepatology International, 2019