Arteria hyaloidea
Synonym: Glaskörper-Arterie
Englisch: hyaloid artery
Definition
Die Arteria hyaloidea ist eine in der Embryonalzeit angelegte Arterie, die während der Entwicklungsphase des Auges die Augenlinse und das Corpus vitreum versorgt.
Anatomie
Die Arteria hyaloidea ist ein Endast der Arteria centralis retinae. Sie zieht von der Retina nach ventral durch einen Kanal im Glaskörper, den Canalis hyaloideus (Cloquet-Kanal), zum hinteren Linsenpol. Dort geht sie in einem feinen Gefäßnetz, der Tunica vasculosa lentis, auf. Dieses Netz dient während der Embryonalzeit der Versorgung der sich bildenden Augenlinse. Sie wird im reifen Organismus nur noch durch Diffusion aus dem Kammerwasser versorgt.
Die Arteria hyaloidea okkludiert meist im 8. Embryonalmonat und ist somit bei Geburt nicht mehr vorzufinden. Der Canalis hyaloideus bleibt auch nach Rückbildung der Arterie bestehen. In der hinteren Linsenkapsel kann als Überbleibsel der Arteria hyaloidea ein kleiner Mittendorf-Fleck sichtbar sein.
Pathologie
In seltenen Fällen findet die arterielle Rückbildung nicht statt. Wenn die Arteria hyaloidea bestehen bleibt, kann sie zu Einschränkungen des Sehvermögens oder des Gesichtsfelds führen. Man spricht dann von einer Arteria hyaloidea persistens. Eine Minimalvariante der fehlenden Rückbildung stellt die Bergmeister-Papille dar.
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