Synonym: S-Antigen
Englisch: arrestin
Arrestine sind eine kleine Familie von Proteinen, die für die (Down-)Regulierung der Signaltransduktion bei G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) wichtig sind.
Als Reaktion auf einen Stimulus aktivieren GPCRs heterotrimere G-Proteine. Um diese Antwort auszuschalten oder sich an einen anhaltenden Stimulus anzupassen, müssen die betreffenden Rezeptoren inaktiviert werden. Man spricht auch von einer Desensitisierung.
Der erste Schritt dafür ist die Phosphorylierung durch G-Protein-gekoppelte Rezeptorkinasen (GRK), eine Klasse von Serin/Threonin-Kinasen. Die GRK-Phosphorylierung bereitet den aktivierten Rezeptor für die Bindung durch Arrestin vor. Die Arrestin-Bindung blockiert die weitere Signalübermittlung durch G-Protein-vermittelte Rezeptoren und leitet die Internalisierung der gebundenen Rezeptoren durch Endozytose ein. Die Signalübermitlung wird dadurch auf alternative, G-Protein-unabhängige Wege, umgeleitet. Zusätzlich zu GPCRs binden die Arrestine an andere Klassen von Oberflächenrezeptoren und eine Vielzahl anderer Signalproteine.
Bei Säugetieren sind 4 verschiedene Arrestine bekannt:
Arrestin ist aufgrund seiner Fähigkeit, die Bildung von Autoantikörpern zu stimulieren, auch als S-Antigen bekannt. Das Protein wird beim Zelluntergang der Sinneszellen freigesetzt und kann so die Bildung einer Autoimmunreaktion gegen Bestandteile der Retina auslösen. Dabei kommt es zu entzündlichen Veränderungen der Netzhaut, die bis zur Erblindung führen können.
Tags: Regulation, Rezeptor
Fachgebiete: Biochemie
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Januar 2021 um 19:11 Uhr bearbeitet.
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Medizinstudent Wassim Alhajomar
Student/in der Humanmedizin