Synonym: ASL-Titer
Der Antistreptolysintiter ist ein Labormarker, der zum Nachweis eines Infekts mit Streptokokken (besonders β-hämolysierenden Streptokokken) eingesetzt wird. Er weist einen bestimmten Streptokokken-Antikörper (Antistreptolysin O) im Blut nach.
Normwert: ≤ 200 IE/ml
Der Antistreptolysintiter hat ein relativ geringe Sensitivität und Spezifität. Daher werden in der Regel zusätzliche Laborparameter (z.B. Anti-DNase B und Anti-Hyaluronidase) bestimmt, um die Diagnose zu sichern.
Antistreptolysin-O-Antikörper binden das entsprechende Antigen (Streptolysin O von Streptokokken der Gruppe A) und bilden so Immunkomplexe. Diese Komplexe können sich beim Durchströmen der Nieren an der subendothelialen Seite der glomerulären Kapillaren ablagern. Hier führen sie zur Aktivierung der Komplementkaskade und setzen eine entzündliche Reaktion mit Endothelproliferation in Gang, die man als "Immunkomplexnephritis" oder auch "akute postinfektiöse Glomerulonephritis" bezeichnet. Sie tritt meist 1-3 Wochen nach der Streptokokkeninfektion auf.
Tags: Antikörper, Streptokokken
Fachgebiete: Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 1. August 2013 um 17:56 Uhr bearbeitet.
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