Antistreptolysin O
Abkürzung: ASL, ASLO, ASO
Englisch: anti-streptolysin O
Definition
Als Antistreptolysin O, kurz ASLO, bezeichnet man Antikörper gegen das bakterielle Exotoxin Streptolysin O.
siehe auch: Antistreptolysintiter
Hintergrund
Die Bildung von Antistreptolysin O ist eine Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion mit β-hämolysierenden Streptokokken. Die Konzentration der Antikörper im Blut wird serologisch, z.B. mit Hilfe des ELISA, ermittelt und als Antistreptolysintiter angegeben.
Referenzbereich
Der Referenzbereich liegt bei
- Erwachsenen: < 200 IE/ml
- Kindern: < 400 IE/ml
Ausschlaggebend ist der vom durchführenden Labor angegebene Referenzwert.
Interpretation
Der Nachweis von Antistreptolysin O liefert wertvolle diagnostische Hinweise bei Verdacht auf Scharlach, Rheumatisches Fieber oder eine Poststreptokokken-Glomerulonephritis. Die Aussagekraft ist jedoch beschränkt - falsch-positive (z.B. bei Tuberkulose) oder falsch-negative Ergebnisse sind möglich. Dementsprechend besteht eine relativ geringe Sensitivität und Spezifität. In der Regel sind zur Diagnosesischerung zusätzliche Laborparameter notwendig, z.B. Anti-DNase B und Anti-Hyaluronidase.
Erhöhte Antistreptolysin-O-Werte sind 1–3 Wochen nach der Infektion nachweisbar, der Höhepunkt wird nach etwa 3–5 Wochen erreicht. Nach etwa 6 Monaten sollten sie wieder normal sein. Bleibt ein Abfall der Titerwerte aus, kann man von einem chronischen Entzündungsherd (Fokus) ausgehen. Ausgangsort einer chronischen Entzündung können z.B. Tonsillen, Zähne oder Nasennebenhöhlen sein.
Eine geringfügige oder mittelgradige Erhöhung kann durch eine lang zurückliegende Infektion verursacht werden. Ein Titer im Normbereich schließt einen Streptokokkeninfekt nicht aus.