Antikörpertherapie
Synonym: Antikörper-basierte Therapie
Englisch: antibody therapy
Definition
Antikörpertherapie, auch bekannt als Antikörper-basierte Therapie, ist eine Form der Immuntherapie. Sie verwendet Antikörper, die sehr gezielt spezifische Strukturen (Antigene) adressieren, um den gewünschten Behandlungseffekt zu erzielen. Dabei kann es sich um körpereigene oder körperfremde Antigene handeln.
Nomenklatur
Der Begriff Antikörpertherapie ist ein Sammelbegriff. Die verwendeten Antikörper können natürliche Antikörper, die aus menschlichem oder tierischem Blutplasma gewonnen wurden, oder synthetische monoklonale Antikörper sein. Im engeren Sinn ist meist die Therapie mit monoklonalen Antikörpern gemeint.
Hintergrund
Monoklonale Antikörper sind so aufgebaut, dass sie im Körper an bestimmte extrazelluläre Rezeptoren binden. Dadurch lassen sich unterschiedliche pharmakologische Ziele verfolgen, u.a. die
- die Hemmung oder Aktivierung von Rezeptoren, z.B. mit Checkpoint-Inhibitoren wie Atezolizumab
- zielgerichtete Anwendung zytotoxischer Substanzen mit Chemoimmunkonjugaten wie Brentuximab-Vedotin
- Schädigung von Tumorzellen durch energiereiche Strahlung mit Radioimmunkonjugaten wie 131Iod-Tositumomab
- Einschleusung von Nukleotiden in Zellen mithilfe von Immunliposomen
- Neutralisierung von Krankheitserregern, z.B. mit Nirsevimab
Anwendung
Wichtige Anwendungsgebiete der Antikörpertherapie sind u.a. die Behandlung von Autoimmunerkrankungen (z.B. Psoriasis, rheumatoide Arthritis), Infektionskrankheiten (z.B. RSV-Infektion), atopischen Erkrankungen (z.B. atopische Dermatitis, Asthma bronchiale) sowie die Krebsimmuntherapie.
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