Amrinon
Definition
Amrinon ist ein mittlerweile nicht mehr in Deutschland verfügbarer Hemmstoff der Phosphodiesterase (PDE). Früher wurde es zur kurzzeittherapie der schweren, therapieresistenten Herzinsuffizienz (NYHA IV) eingesetzt.
Wirkweise
Amrinon gehört zur Gruppe der Inodilatoren. Es verringert den Abbau von cAMP durch eine Hemmung des Isoenzym III der Phosphodiesterase.
Wirkung auf den Herzmuskel
Durch die Anreicherung von cAMP an der Herzmuskelzelle wird die Proteinkinase A aktiviert, welche Calciumkanäle phosphoryliert, so dass vermehrt Calciumionen in die Herzmuskelzellen einströmen können. Dies erhöht die Kontraktionskraft der Herzmuskelzellen (positiv Inotrop).
Wirkung auf die Blutgefäße
Die Calcium-Ionen-Konzentration in den glatten Muskelzellen der peripheren Blutgefäße nimmt hingegen ab. Dies führt zu einem verringerten Tonus der Gefäßwand, so dass der Blutdruck abnimmt. (Vor- und Nachlast werden gesenkt)
Nebenwirkung
- (ventrikuläre) Arrhythmien, supra- und ventrikuläre Tachykardien bis zum Kammerflimmern
- Blutdruckabfall,
- Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Geschmacksstörungen
- Fieber
- Myalgien
- Milzschwellungen
- Leberfunktionsstörungen
- reversible Thrombozytopenien
Kontraindikationen
- Volumenmangel
- Schwere Herzrhythmusstörungen
- Schwere Niereninsuffizienz
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Thrombozytopenie
- Schwere obstruktive Aorten- oder Pulmonalklappenerkrankungen.