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Amidostomum anseris

1. Definition

Amidostomum anseris ist eine parasitäre Nematodenart, die im Magen-Darm-Trakt von Vögeln, insbesondere Wasservögeln, vorkommt. Die Infektion kann zu einer Amidostomatidose führen.

2. Taxonomie

Amidostomum anseris wurde erstmals in den 1930er Jahren bei Gänsen entdeckt.

3. Verbreitung

Amidostomum anseris ist vor allem in Europa, Afrika, Asien sowie in Nord- und Südamerika zu finden.

4. Morphologie

Die adulten weiblichen Nematoden sind zwischen 12 und 24 mm, die männlichen zwischen 10 und 17 mm lang. Sie haben einen charakteristischen, schraubenförmigen, dünnen Körper mit einer gut entwickelten kegelförmigen Mundkapsel, an deren anteriorer Basis sich drei spitze Zähne befinden. Zwei dieser Zähne sind etwa 4 bis 7 µm, der dritte etwa 10 bis 17 µm groß. Sie ermöglichen das Festsetzen an der Magenschleimhaut ihrer Wirte. Die Farbe der Nematoden ist rötlich-gelb.

5. Lebenszyklus und Übertragungsweg

Die Eier von Amidostomum anseris werden in der Keratinoidschicht des Muskelmagens der Vögel abgelegt und gelangen durch den Kot des Wirtes in die Umwelt. Unter geeigneten Bedingungen entwickeln sich die Larven, die als L3 Larven schlüpfen. Die Larven werden oral aufgenommen und gelangen direkt in den Muskelmagen, wo sie zu adulten Nematoden ausreifen. In Küken können die Larven auch perkutan über die Blut-Lungenwanderung den Magen erreichen.

6. Infektion

Die blutsaugenden, adulten Nematoden verletzen die Keratinoidschicht des Muskelmagens. Die Schäden der Schleimhaut können zu Entzündungen führen. Klinisch kann eine Infektion zu Anämie, Plasmaproteinverlust, verringerter Nahrungsaufnahme, Diarrhö, Schwäche und Gewichtsverlust führen. Bei den infizierten Küken kann ein verzögertes Wachstum beobachtet werden. Charakteristisch ist eine Würgebewegung der infizierten Tiere. Schwere Infektionen können letal verlaufen.

7. Ökologische Bedeutung

Amidostomum anseris spielt eine bedeutende Rolle im Ökosystem, da es die Populationsdichte von Wasservögeln beeinflussen kann. Hohe Parasitenbelastungen könnten die Fitness der Vögel beeinträchtigen und somit auch die Nahrungskette beeinflussen.

8. Prävention

Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsaufkommens umfassen die Verbesserung der Hygiene in Stallungen und die Minimierung des Kontakts mit kontaminiertem Wasser.

9. Quellen

Stichworte: Geflügel, Tiermedizin
Fachgebiete: Parasitologie

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14.08.2023, 17:17
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