Allantoin
Handelsnamen: Lyman®, Optrex® u.v.a.
Synonyme: Glyoxylsäurediureid, 5-Ureidohydantoin
Englisch: allantoin
Definition
Allantoin ist das Endprodukt des Purinabbaus bei verschiedenen Säugetieren und Reptilien. Es wird weiterhin als Zusatz zahlreicher Kosmetik- und Hautpflegeprodukte, Cremes, Salben und Arzneimittel verwendet. Dabei wird u. a. die keratolytische Eigenschaft der Verbindung genutzt.
Chemie
Die Summenformel von Allantoin lautet C4H6N4O3. Bei Zimmertemperatur liegt die strukturell mit der Harnsäure verwandte Verbindung als farbloser Feststoff vor. In Wasser ist Allantoin sehr schlecht löslich.
Geschichte
Im Jahr 1800 entdeckte der französische Chemiker Louis-Nicolas Vauquelin Allantoin in Körperflüssigkeiten von Rindern. Einige Zeit später begann man, die Verbindung aus dem Harn von Kälbern zu isolieren. Die Forscher Justus Liebig und Friedrich Wöhler erkannten schließlich die strukturelle Verwandtschaft zu Harnsäure.
Namensgebung
Natürliches Vorkommen
Neben den o. g. Säugetieren und Reptilien kommt Allantoin als Bestandteil einiger Pflanzen vor. Hier sind v. a. zu nennen:
- Beinwell
- Schwarzwurzel
- Rosskastanie
- Blumenkohl
- Reis
- grüne Bohnen
- Sojakeimlinge
- Weizenkeimlinge
- Ahorn
Wirkungsmechanismus
Allantoin fördert die Neubildung der oberen Hautschichten, in dem es abgestorbene Zellen entfernt und gleichzeitig die Proliferation von Epithelzellen stimuliert. Weiterhin soll der Wirkstoff antimutagene Eigenschaften besitzen. Oxidative Prozesse werden gehemmt und die Haut wird mit Feuchtigkeit versorgt. Die penetrationsfördernde Wirkung von Allantoin wird pharmakologisch in dermatologischen Arzneizubereitungen genutzt.
Indikationen
Hauptindikation ist die äußerliche Narben- und Wundbehandlung. Weiterhin lassen sich bestimmte Formen von Hauterkrankungen wie Ekzeme oder Geschwüre mit Allantoin behandeln. In Arzneimitteln dient es der Hautlockerung und der erleichterten Penetration.
Nebenwirkungen
Einzig bekannte Nebenwirkung ist eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff.
Kontraindikation
Überempfindlichkeit bzw. Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff.