Alkoholische Kleinhirndegeneration
Synonyme: Alkoholische Kleinhirnatrophie, Kleinhirnwindungsatrophie
Definition
Unter der alkoholischen Kleinhirndegeneration wird eine relativ häufige Form der Kleinhirnatrophie verstanden, die durch chronischen Alkoholabusus bedingt ist und sich zumeist verstärkt im oberen Kleinhirnwurm (Vermis cerebelli) zeigt.
Ätiologie
Als ursächlich für diese Form der Kleinhirndegeneration wird - wie der Name schon sagt - der chronische Alkoholabusus angesehen. Die Degeneration beruht auf dem direkt toxischen Effekt des Ethanols auf das Nervengewebe im Kleinhirn (Cerebellum). Zusätzlich hat er häufig eine nutritiv-metabolische Schädigung der Zellen zur Folge, z.B. durch die häufig vorhandene Mangelernährung bei chronischem Alkoholabusus.
Die genaue Ätiopathogenese der Erkrankung ist jedoch noch nicht geklärt
Morphologie
Durch die Betonung der alkoholischen Kleinhirndegeneration auf den Vermis cerebelli zeigt sich hier die deutlichste, makroskopisch sichtbare Atrophie der Folia cerebelli vor allem im rostralen Abschnitt des Kleinhirnwurmes. Neben dieser Atrophie findet sich auch in geringerem Schweregrad eine Atrophie der Kleinhirnhemisphären.
Histologisch sieht man Degenerationen der Purkinjezellen und der Körnerzellen des Kleinhirns, bei gleichzeitiger reaktiver Proliferation der Bergmann-Glia.
Diagnostik
Die alkoholische Kleinhirndegeneration lässt sich mit der Computertomographie oder der Magnetresonanztomographie darstellen.
Klinik
Bei der alkoholischen Kleinhirndegeneration finden sich die für Kleinhirnschädigungen typischen Probleme bei der Bewegungskoordination]]. Typische Symptome der Erkrankung sind Rumpfataxie, Tremor und Stand- und Gangunsicherheit. Seltener sind auch ein Nystagmus und eine Dysarthrie zu finden.