Acid-Citrate-Dextrose
Definition
Acid-Citrate-Dextrose, kurz ACD, bezeichnet die Mischung aus Zitronensäure ("Acid"), Natriumcitrat und Dextrose. Die Anwendung erfolgt vor allem zur Konservierung von Blutprodukten und zur regionalen Antikoagulation bei extrakorporalen Apherese- und Dialyseverfahren.
Eigenschaften
Zu den essentiellen Eigenschaften von Acid-Citrate-Dextrose zählen:
- Stabile Antikoagulation
- Energiezufuhr: Die enthaltene Dextrose kann bei extrakorporalen Verfahren zu einer relevanten Energiezufuhr führen, was insbesondere bei längerer Dialyse oder Apherese zu beachten ist. Allerdings kann die Dextrose bei Patienten mit Diabetes mellitus oder gestörter Glukosetoleranz problematisch sein.
- Geringeres Alkalose-Risiko: Im Vergleich zu hypertonischem Trinatriumcitrat führt ACD zu einer weniger ausgeprägten metabolischen Alkalose, da die Citratmenge niedriger ist und die Dextrose einen puffernden Effekt haben kann.
Die genaue Zusammensetzung der Acid-Citrate-Dextrose variiert je nach Formel (z.B. ACD-A, ACD-B).
Dosierung
Zur Hämodialyse bei Kindern wird von der KDIGO folgende Dosierung empfohlen:
ACD-A-Rate (ml/h) = Blutfluss (ml/min) × 1,5
- ACD-A-Rate (ml/h): Die Rate, mit der die ACD-A-Lösung in ml pro Stunde infundiert wird
- Blutfluss (ml/min): Die Geschwindigkeit, mit der das Blut durch das Dialysegerät gepumpt wird
- Multiplikator 1,5: Der Umrechnungsfaktor
Für Erwachsene werden in der Literatur Infusionsraten von 350 ml/h bei Standardblutfluss (200–250 ml/min) als wirksam und sicher beschrieben.
Vergleich zu Citrat
Im Vergleich zu isoliertem Citrat bietet ACD eine sichere und standardisierte Antikoagulation mit zusätzlicher Energiezufuhr und geringerer Alkalosegefahr, während isoliertes Citrat flexibler und kostengünstiger ist.
Quellen
- Wright, Steinwandel und Ferrari, Citrate anticoagulation using ACD solution A during long-term haemodialysis, Nephrology, 2011
- KDIGO: International Supplements, VOl.2 Issue 1, 2012