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APOL1-Nephropathie

Synonym: APOL1-assoziierte Nephropathie
Englisch: APOL1-mediated kidney disease (AMKD), APOL1 nephropathy

1. Definition

APOL1-Nephropathien sind genetisch bedingte Nierenerkrankungen. Dabei erhöhen bestimmte Varianten des APOL1-Gens das Risiko, an CKD, fokal segmentaler Glomerulosklerose (FSGS) oder HIV-assoziierter Nephropathie (HIVAN) zu erkranken.

2. Hintergrund

Das APOL1-Gen kodiert das Protein Apolipoprotein L1, das Funktionen beim Transport und Metabolismus von Lipiden sowie bei der Zellmembranstabilität erfüllt. Zwei spezifische Varianten (Allele) von APOL1 (G1 und G2) bieten zusätzlich Schutz vor Trypanosoma brucei, dem Erreger der Schlafkrankheit. Diese Varianten kommen häufig bei Afroamerikanern und in der westafrikanischen Bevölkerung vor. In Studien konnte gezeigt werden, dass sie mit einem erhöhten Risiko für Nierenerkrankungen assoziiert sind und wurden entsprechend zu APOL1-Risikovarianten ernannt.

3. Ätiologie

Grundlage für einer APOL1-Nephropathie ist das Vorliegen eines oder zweier Risikovarianten, jedoch erkrankt nicht jeden Träger automatisch. Es wird vermutet, dass für den Ausbruch einer Nierenerkrankung mindestens ein weiter Faktor ("second hit") notwendig ist. Dabei könnten z.B. erhöhte Zytokinkonzentrationen oder Virusinfektionen (HIV, SARS-CoV-2) eine wichtige Rolle spielen. 

4. Diagnostik

Die APOL1-Nephropathie verläuft zu Beginn asymptomatisch, bis eine fortgeschrittene Niereninsuffizienz eintritt, die laborchemisch durch erhöhte Nierenretentionsparameter auffällt. Histopathologisch kann sich das Bild einer FSGS zeigen. Durch molekulargenetische Tests erfolgt der Nachweis der APOL1-Risikovarianten.

5. Therapie

Derzeit (2025) gibt es keine spezifische Therapie. Die Behandlung konzentriert sich auf die Kontrolle von Risikofaktoren, die eine Niereninsuffizienz frühzeitig voranschreiten lassen können (wie z.B. Bluthochdruck und Diabetes mellitus). Hypertoniker mit APOL1-Risikoallelen zeigen eine stärkere Blutdrucksenkung durch die Blockade von Angiotensinrezeptoren im Vergleich zu Trägern mit niedrigem Risiko.

6. Quellen

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07.01.2025, 16:44
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