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ALPPS

Synonyme: In-Situ-Split-Resektion, ISS-Resektion, In-Situ-Splitting
Englisch: associating liver partition with portal vein ligation for staged hepatectomy, in-situ split liver resection, in-situ split

1. Definition

ALPPS für "Associating Liver Partition with Portal vein ligation for Staged hepatectomy" ist ein zweizeitiges Verfahren zur Resektion von initial inoperablen Lebertumoren.

2. Hintergrund

Der limitierende Faktor einer potentiell kurativen Leberresektion bei Lebertumoren ist das verbleibende postoperative Restvolumen der Leber (Future Liver Remnant, FLR). Ist dieses zu gering, droht ein Posthepatektomie-Leberversagen (PHLF). In diesem Fall wird häufig eine Pfortaderembolisation durchgeführt, insbesondere bei linksseitigen Lebertumoren, um die FLR zu erhöhen. Alternativen sind eine zweizeitige Leberresektion sowei neoadjuvante Chemotherapien. 2007 wurde mit der ALPPS eine neue Therapiealternative entwickelt.[1]

3. Geschichte

Die Entdeckung dieses Verfahrens geht auf eine zufällige Entdeckung zurück, die von Chirurgen der Regensburger Universitätsklinik gemacht wurde. Intraoperativ wurde bei einem Patienten mit Klatskin-Tumor die Entscheidung gefällt, nach bereits durchtrennter Leber und verschlossener Pfortader gefällt, die Operation abzubrechen. In einer im weiteren Verlauf durchgeführten Bildgebung wurde dann erstaunlicherweise festgestellt, dass das in situ verbliebene, perfundierte Lebergewebe einen Volumenzuwachs von beinahe 100% zeigte.

Mittlerweile gilt dieses Verfahren, wenn auch nicht unumstritten, als etablierte Ultima Ratio zur Vergrößerung von Lebergewebe bei grenzwertigem Future Liver Remnant.

4. Durchführung

Bei der ALPPS wird initial eine Ligatur der rechtsseitigen Pfortader mit einer Parenchymdissektion entlang der geplanten Resektionslinie kombiniert ("In-Situ-Split"). Dies induziert eine Hyperplasie der linken, später verbleibenden Leberabschnitte. Innerhalb einer Woche steigt dadurch die FLR um durchschnittlich 60-80 %.

Nach 1-2 Wochen erfolgt dann die eigentliche Leberresektion, wobei der tumorbefallene Leberlappen ipsilateral der Pfortaderligatur entfernt wird.

5. Indikation

Bislang (2020) existieren keine einheitlichen Empfehlungen zur Indikationsstellung. Es stellt derzeit eher ein Reserveverfahren dar, wenn bei kolorektalen Lebermetastasen trotz Pfortaderembolisation kein adäquates FLR erreicht werden kann.

6. Literatur

7. Quellen

  1. Schlitt HJ et al. 'In-Situ Split' Liver Resection/ALPPS - Historical Development and Current Practice, Visc Med. 2017 Dec;33(6):408-412, abgerufen am 25.02.2020

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10.05.2024, 06:52
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