Englisch: estrogen/progestogen challenge test
Der Östrogen-Gestagen-Test wird in der Gynäkologie bei Oligo- bzw. Amenorrhö nach einem negativen Gestagentest durchgeführt. Er dient als funktioneller Test des Endometriums.
Die Verabreichung von Östrogenen und Gestagenen soll den physiologischen Ablauf des Zyklus simulieren. Während die Östrogene eine Proliferation des Endometriums bewirken, führen Gestagene zu einer sekretorischen Transformation des Endometriums.
Beim Östrogen-Gestagen-Test erhält die Patientin für 10-12 Tage ein orales Östrogenpräparat, anschließend für weitere 10-12 Tage zusätzlich ein Gestagenpräparat (Zweiphasenpille).
Ein positiver Östrogen-Gestagen-Test zeigt ein hormonsensitives Endometrium an, das zur Proliferation und Sekretion fähig ist. Die endogene Östrogenbildung ist unzureichend, sodass eine Ovarialinsuffizienz oder eine hypothalamisch-hypophysäre Störung als Ursache der Amenorrhö in Frage kommt.
Bei einem negativen Östrogen-Gestagen-Test liegt eine uterine Amenorrhö (Gonadendysgenesie, Uterusaplasie) oder eine distale Gynatresie mit Kryptomenorrhö vor. Anschließend ist eine Hysteroskopie zum Ausschluss von Synechien oder Fehlbildungen des Uterus zu erwägen.
Diese Seite wurde zuletzt am 8. Mai 2020 um 13:43 Uhr bearbeitet.
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