Steroidhormon
Englisch: steroid hormones
Definition
Steroidhormone sind Hormone, die aus einem von Cholesterin abgeleiteten Steroid-Grundgerüst, das aus drei C6-Ringen und einem C5-Ring sowie einer Seitenkette besteht, aufgebaut sind.
Eigenschaften
Steroidhormone gehören zu den Lipidhormonen. Sie können als lipophile Substanzen leicht durch Zellmembranen permeieren und besetzen so die intrazellulären Steroidrezeptoren. Für einige Steroidhormone sind auch G-Protein-gekoppelte Rezeptoren auf der Zellmembran bekannt.[1]
Steroidhormone werden beim Menschen meist in der Nebennierenrinde, in den Keimdrüsen und im ZNS gebildet. Da sie schlecht wasserlöslich sind, erfolgt der Transport im Blut an Plasmaeiweiße gebunden.
Synthese
Das Ausgangsprodukt aller Steroidhormone ist das Cholesterin. Es kann aus verschiedenen Quellen stammen:
- aus Lipoproteinen des Blutplasmas (Hauptquelle)
- aus der de-novo-Synthese, ausgehend von aktivierter Essigsäure (Acetyl-CoA)
- aus der Hydrolyse von Cholesterinestern
- aus "freiem Cholesterin"
Der erste, geschwindigkeitsbestimmende Schritt der Steroidsynthese ist die Umwandlung des Cholesterins zu Pregnenolon. Pregnenolon ist ein schwach wirksames Gestagen und hat progesteron-ähnliche Wirkung.
Aus dem Pregnenolon entstehen dann über mehrere Zwischenschritte die verschiedenen Steroidhormone. Die Synthese der Steroidhormone findet unter anderem in den Eierstöcken (Ovarien), in den Hoden (Testes) und in der Nebenniere statt. Die Hormonproduktion wird durch Hypothalamus- und Hypophysenhormone gesteuert.
Beispiele
Beispiele für Steroidhormone sind:
- Glukokortikoide
- Mineralokortikoide
- Geschlechtshormone
- Androstendion
- DHEA und DHEAS
- Dihydrotestosteron (DHT)
- Oestradiol (E2)
- Oestriol (E3)
- Progesteron (P)
- Testosteron (T)
Steroidähnliche Hormone sind:
- 1,25-Dihydroxycholecalciferol
- Cholecalciferol (D-Hormon)
Auch Hormone von Insekten und Pflanzen sind oft auf einem Steroidgrundkörper aufgebaut.
Quellen
- ↑ Prossnitz et al. Estrogen signaling through the transmembrane G protein-coupled receptor GPR30. Annu Rev Physiol; 2008
um diese Funktion zu nutzen.