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Raynaud-Syndrom

nach dem französischen Arzt Maurice Raynaud (1834-1881)
Synonyme: Morbus Raynaud, Weißfingerkrankheit, Digitus mortuus, Reilscher Finger
Englisch: Raynaud's phenomenon

1. Definition

Beim Raynaud-Syndrom handelt es sich um eine Gefäßerkrankung, die mit Vasospasmen und Minderdurchblutung an den Fingern oder Zehen einhergeht.

ICD10-Code: I73.0

2. Einteilung

Man unterscheidet zwei Formen des Raynaud-Syndroms:

2.1. Primäres Raynaud-Syndrom

Das primäre (idiopathische) Raynaud-Syndrom tritt ohne erkennbare Ursachen auf. Es ist eine Ausschlussdiagnose.

2.2. Sekundäres Raynaud-Syndrom

Das sekundäre Raynaud-Syndrom ist eine Begleitstörung, die auf andere Ursachen zurückgeführt werden kann, z.B. auf

3. Auslöser

Das Raynaud-Syndrom wird unter anderem durch endogene (Hormone) oder exogene Faktoren (Kälte, Stress) ausgelöst.

4. Symptome

Die typische Abfolge des Vasospasmusereignisses (weiß - blau - rot) bezeichnet man auch als Trikolore-Phänomen.

Die Symptome können über Stunden anhalten. Bei längerem Bestehen wird das versorgte Gewebe und die Gefäße dauerhaft geschädigt. Typische Spätfolgen sind trophische Störungen oder Nekrosen. Die normale Durchblutung wird mit der Erwärmung der Akren wiederhergestellt.

5. Therapie

Die Therapie ist abhängig von der Art und vom Schweregrad des Raynaud-Syndroms. Bei einem sekundären Raynaud-Syndrom steht die Behandlung der auslösenden Grunderkrankung im Vordergrund.

Das primäre Raynaud-Syndrom muss bei geringer Ausprägung in der Regel nicht behandelt werden, sondern wird durch entsprechende Präventionsmaßnahmen (Warmhalten der Akren) abgemildert.

Medikamentös kommen vor allem Alpha-Rezeptorenblocker, Calciumantagonisten oder Prostacyclin bzw. Prostaglandinanaloga wie Alprostadil zum Einsatz.

In schweren Fällen, die sich mit medikamentöse Maßnahmen nicht ausreichend behandeln lassen, kann eine Sympathektomie erfolgen. Dabei wird in der Regel das Ganglion stellatum und das 2. und 3. Thorakalganglion ausgeschaltet. Die Nebenwirkungen dieser Therapie sind allerdings beträchtlich, da die Schweißsekretion gestört wird und durch die Denervierung der Gefäße eine regionale Hyperämie auftritt.

Fachgebiete: Angiologie

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