Knochentumor
Englisch: bone tumor
Definition
Ein Knochentumor ist eine bösartige oder gutartige Neubildung des Knochengewebes.
Unterscheidungen
Bei den Knochentumoren unterscheidet man zwischen benignen und malignen Tumoren und zwischen primären Tumoren, die direkt vom Knochengewebe ausgehen und sekundären Tumoren, die von Metastasen anderer Tumore ausgehen. Außerdem wird noch unterschieden, welches Knochengewebe betroffen ist.
Ossäre Tumoren
Diese Tumoren gehen von Osteoklasten oder Osteoblasten aus:
Knorplige Tumoren
Diese Untergruppe der Knochentumoren hat ihren Ursprung im Knorpelgewebe:
Bindegewebige Tumoren
Diese Untergruppe der Knochentumoren geht vom Bindegewebe aus und wird allgemein als Knochenfibrom bezeichnet:
Ursachen
Die Ursachen für Knochentumoren sind nicht genau geklärt. Da sie familiär gehäuft auftreten, wird eine genetische Veranlagung vermutet. Ein Risikofaktor ist ionisierende Strahlung. So stieg die Zahl der Knochentumoren nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl vermehrt an. Patienten, die sich in der Jugend einer Chemotherapie unterziehen mussten, haben ebenfalls ein höheres Risiko, Knochentumoren zu entwickeln.
Symptome
Die Symptomatik ist in erster Linie abhängig von Ort und Größe des Tumors. Dennoch gibt es eine Reihe von Symptomen, die bei allen Tumoren auftreten:
- progressiver Schmerz und Schwellung
- Sensibilitätsstörungen, Lähmungen, Durchblutungsstörungen
- Wachstumshemmung
- Verformung an Gelenken und Knochen
- verminderte Beweglichkeit
- spontane Knochenbrüche (Pathologische Frakturen)
- B-Symptomatik
Diagnose
Bei der Diagnose von Knochentumoren sind vor allem die bildgebenden Verfahren von Bedeutung:
- Ultraschall
- Röntgen: Gerade bei bösartigen Tumoren lassen sich Unschärfen an den Knochenrändern, Periostreaktionen sowie die Zerstörung des Gewebes erkennen und mittels der Lodwick-Klassifikation einteilen.
- MRT und CT: Mit diesen Untersuchungen kann eine Aussage über die Größe und Ausdehnung des Tumors gemacht werden. Mittels CT lassen sich auch Metastasen in der Lunge nachweisen.
- Skelettszintigraphie: Die Szintigraphie dient dem Nachweis von Metastasen in anderen Knochen.
- Blutlabor: Der Nachweis bestimmter Enzyme im Blut kann Auskunft darüber geben, ob ein Tumor vorliegt.
- Biopsie: Eine entnommene Gewebeprobe wird unter dem Mikroskop von einem Pathologen auf Tumorart und dessen Agressivität untersucht.
Therapie
Die adäquate Behandlung von Knochentumoren ist abhängig von Art, Ausdehnung und Stadium des Tumors. Bei benignen Tumoren kann erstmal die weitere Entwicklung beobachtet werden, während maligne Tumoren immer operativ entfernt werden müssen. Vor der Operation wird versucht durch Bestrahlung oder Chemotherapie den Tumor zu verkleinern, damit möglichst wenig Gewebe entfernt werden muss. Postoperativ wird durch eine Behandlung mit Zytostatika oder durch weitere Bestrahlung versucht, eventuell übrig gebliebene Tumorzellen zu zerstören.
um diese Funktion zu nutzen.