CYP2C9
Synonym: Cytochrom P450 2C9
Definition
CYP2C9 gehört zu Superfamilie der Cytochrome P450 und ist ein körpereigenes Enzym, das für die Biotransformation von Arzneimitteln von wichtiger Bedeutung ist.
Biochemie
Cytochrome haben eine wichtige Funktionen im Metabolismus von Steroiden, Fettsäuren, Gallensäuren, Eicosanoiden, Vitaminen und anderen Substraten. Die Enzyme sind, Schätzungen zu Folge, an bis zu 75% aller metabolischen Vorgänge beteiligt. CYP trägt als prosthetische Gruppe ein Molekül Häm im Protein. Es bindet mit dem zentralen Eisenatom des Häm, aktiviert somit Sauerstoff und übertragt je ein Sauerstoffatom auf das Substrat in ein neu gebildetes Wassermolekül. CYP-Enzyme werden deshalb auch als Monooxygenasen bezeichnet. CYP katalysieren die folgende Reaktion, wobei R-H für das Substrat steht:
- R–H + O2 + NADPH + H+ → R–OH + H2O + NADP+
Vorkommen
Mit Abstand am häufigsten ist das Enzym in den Hepatozyten der Leber vorzufinden. CYP wurde aber auch in relevanten Konzentrationen in extrahepatischem Gewebe identifiziert, z.B. im Darm oder in der Lunge.
Pharmakologie
CYP2C9 ist am oxidativen Metabolismus verschiedener Arzneimittel in der Phase 1 beteiligt, unter anderem am Metabolismus von
- NSAR (z.B. Diclofenac, Ibuprofen)
- Sulfonylharnstoffen (z.B. Glibenclamid, Tolbutamid)
- Warfarin
- Phenytoin
- Tolbutamid
- Losartan
- Terbinafin
- Tamoxifen
Fluconazol und Miconazol sind starke Inhibitoren von CYP2C9.
Die Superfamilie der Cytochrome P450 wird nach der Sequenzähnlichkeit in Familien, Unterfamilien und die einzelnen Enzyme aufgeteilt. Ca. 50% der Arzneimittel werden von CYP3A4 metabolisiert, 30% von CYP2D6 und 10% von CYP2C9 bzw. CYP2C19.
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