Terbinafin
Handelsnamen: Lamisil® u.a.
Englisch: terbinafine
Definition
Terbinafin ist ein Allylamin-Derivat, welches als Antimykotikum eingesetzt wird. Wirkungsweise ist die Hemmung der Ergosterol-Synthese in der Pilzzellmembran und Inhibition der Squalenepoxidase und dadurch eine Anreicherung von Squalen.
Indikation
- Behandlung von Terbinafin-empfindlichen Pilzinfektionen wie Tinea corporis, Tinea cruris und Tinea pedis (verursacht durch Dermatophyten); Abnhängig von Lokalisation und Schwere der Infektion
- Behandlung von Onychomykosen verursacht durch Dermatophyten.
Kontraindikationen und Anwendungsbeschränkungen
Kontraindiziert bei stark eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion. Für die Anwendung in der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Daten vor, so dass das Medikament auch hier als kontraindiziert angesehen werden muss. Zwar ist eine Schädigung von Säuglingen durch Anwendung in der Stillzeit noch nicht bekannt geworden, aber da die Substanz milchgängig ist und ausreichende Studien nicht vorliegen, muss auch hier vom Einsatz abgeraten werden.
Nebenwirkungen
- Granulozytose
- Neutropenie
- Thrombozytopenie
- Anaphylaxie
- Serumkrankheit-ähnliche Reaktionen
- Manifestation oder Verschlimmerung eines kutanen oder systemischen Lupus erythematodes
- Appetitverlust
- Angst
- Depressionen
- Kopfschmerzen
- Hypogeusie oder Ageusie
- Schwindel
- Hypästhesie
- Parästhesie
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Diarrhoe
- Verdauungsstörungen
- Übelkeit
- Cholestase
- Leberfunktionsstörungen
- Hepatitis
- Gelbsucht
- flüchtiger Hautausschlag
- Urticaria
- Angioödem
- Photosensibilität
- Verschlimmerung einer Psoriasis
- SJS
- TEN
- Haarausfall
- Arthralgie
- Myalgie
- Menstruationsstörungen
- Müdigkeit
- Unwohlsein
- Erhöhung der Leberenzyme
Hypogeusie/Ageusie
Hypogeusie und Ageusie, d.h. der teilweise oder vollständige Verlust des Geschmackssinns, sind bekannte Nebenwirkungen von Terbinafin, die gut dokumentiert sind. Der pharmakologische Mechanismus dieser Nebenwirkung ist weitgehend unbekannt. Man vermutet, dass Terbinafin die Funktion der Geschmacksneuronen durch eine Hemmung der Cholesterinsynthese beeinträchtigt. In der Mehrzahl der Fälle sind die Symptome innerhalb von 4 Monaten nach Absetzen der Therapie reversibel. Fälle von bis zu zwei Jahren anhaltendem Geschmacksverlust oder Geschmacksstörungen sind dokumentiert.