Präputium: Unterschied zwischen den Versionen
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* Infografik Vorhaut, Aufbau und Funktion. Wikimedia Commons; Public Domain; Author Doc Brinkmann | * Infografik Vorhaut, Aufbau und Funktion. Wikimedia Commons; Public Domain; Author Doc Brinkmann | ||
Version vom 28. November 2021, 23:54 Uhr
Synonym: Vorhaut, Praeputium
Englisch: foreskin, prepuce
Definition
Das Präputium bzw. die Vorhaut ist eine verschiebliche Hautduplikatur, die beim Mann die Glans penis (Eichel), bei der Frau die Klitoris bedeckt.
Mit dem Begriff "Präputium" ist im klinischen Sprachgebrauch in der Regel die männliche Vorhaut gemeint, die im folgenden weiter besprochen wird.
Anatomie
Das Präputium besteht aus zwei Blättern, einem inneren Blatt und einem äußeren Blatt, die alternativ auch als innere Vorhaut bzw. äußere Vorhaut bezeichnet werden.
Das innere Blatt des Präputiums beginnt am Sulcus coronarius direkt hinter der Eichel und ist eine direkte Fortsetzung der Haut, welche die Glans bedeckt. Hinter der Harnröhrenöffnung (Orificium urethrae externum) bildet es ein Falte, die als Frenulum praeputii bezeichnet wird. In das innere Blatt des Präputiums sind Drüsen eingestreut, die ein Talgsekret produzieren, die so genannten Präputialdrüsen.
Wenn das Präputium die Glans penis bedeckt, entsteht zwischen beiden Strukturen ein Hohlraum, den man als Präputialsack bezeichnet. Etwa am Ende der Glans schlägt das innere Blatt in das äußere Blatt des Präputiums um, das ohne sichtbare Begrenzung in die Haut des Penis übergeht.
Die arterielle Versorgung des Präputiums erfolgt wie die der Penishaut durch die Arteria dorsalis penis.
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Innervation
Die Vorhaut ist reich an spezialisierten, korpuskulären Nervenendigungen und spezialisiertem erogenem Gewebe.[1][2][3] Diese spezialisierten Nervenendigungen umfassen (Meissner-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen, Ruffini-Körperchen und Merkel-Zellen), die bereits leichteste Berührungs- und Temperaturreize detektieren können.
Im Gegensatz zur Vorhaut besitzt die Glans penis fast ausschließlich nicht-spezialisierte, freie Nervenendigungen, die nur grobe Reize wie etwa starken Druck oder hohe Temperaturreize detektieren können.
Cold und Taylor, welche die Innervation des Präputiums des Penis ausführlich untersuchten, erklärten:
"Die Glans penis ist vorwiegend durch freie Nervenendigungen innerviert und besitzt hauptsächlich nur protopathische Sensibilität. Protopathische Sensibilität bezieht sich auf gröberen, schlecht lokalisierten Empfindungen (einschließlich Schmerz, einige Temperaturempfindungen und bestimmte Wahrnehmungen von mechanischem Kontakt). In der Glans penis sind nur wenig spezialisierte Nervenendigungen vorhanden, und diese finden sich hauptsächlich entlang des Eichelkranzes und des Frenulums. Im Gegensatz dazu hat das gefurchte Band der männlichen Vorhaut an der mukokutanen Grenze eine hohe Konzentration an spezialisierten Nervenendigungen."[4]
Klinik
Quellen
- ↑ Vorlage:Cite web
- ↑ Boyle, G; Goldman, R; Svoboda, J; Fernandez E(2002)."Male Circumcision: Pain, Trauma and Psychosexual Sequelae". Journal of Health Psychology7(3): 329–343. PMID 22114254.
- ↑ Taylor, JR; Lockwood, AP; Taylor, AJ(1996)."The prepuce: specialized mucosa of the penis and its loss to circumcision". Br J Urol77(2): 291–5. PMID 8800902.
- ↑ Cold CJ, Taylor JR(1999)."The prepuce". BJU Int83 Suppl. 1: 34-44. PMID 10349413.
Bildquellen
- Infografik Vorhaut, Aufbau und Funktion. Wikimedia Commons; Public Domain; Author Doc Brinkmann
Weblinks
- Cold CJ, Taylor JR(1999)."The prepuce". BJU Int83 Suppl. 1: 34-44. – Referenzwerk über Funktion und Anatomie der Vorhaut
- Pflege der Vorhaut – Informationen von der Neuseeländischen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin (Paediatric Society of New Zealand)
siehe auch: Praeputium clitoridis; Entwicklung der Vorhaut