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'''''Englisch''': isoleucine
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==Definition==
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'''Isoleucin''' ist eine [[aliphatisch]]e [[Aminosäure]] mit dem chemischen Namen α-Amino-β-methyl-n-valeriansäure; ihr charakteristisches Strukturmerkmal ist eine verzweigte [[Kohlenwasserstoff]]kette; die Formel lautet CH<sub>3</sub>-CH<sub>2</sub>-CH(CH<sub>3</sub>)-CH(NH<sub>2</sub>)-COOH
'''Isoleucin''' ist eine [[aliphatisch]]e [[Aminosäure]] mit dem chemischen Namen α-Amino-β-methyl-n-valeriansäure. Ihr charakteristisches Strukturmerkmal ist eine verzweigte [[Kohlenwasserstoff]]kette, Isoleucin ist also eine [[verzweigtkettige Aminosäure]] (BCAA).
 
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==Metabolismus==
==Metabolismus==
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==Bedeutung==
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Isoleucin ist wichtiger Bestandteil vieler [[Protein]]e, besonders seine [[hydrophob]]e Beschaffenheit dient der Ausbildung der [[Sekundärstruktur]].
Isoleucin ist wichtiger Bestandteil vieler [[Protein]]e, besonders seine [[hydrophob]]e Beschaffenheit dient der Ausbildung der [[Sekundärstruktur]].
==Labormedizin==
Der Isoleucinspiegel kann sowohl im [[Blutserum]] als auch im [[Urin]] bestimmt werden.
===Referenzwerte im Serum===
* Kinder bis 6 Jahre: bis 80 µmol/l
* Schulkinder 7-14 Jahre: bis 90 µmol/l
* Erwachsene: bis 100 µmol/l
===Referenzwerte im Urin===
* Neugeborene und Säuglinge bis 1 Jahr: bis 250 µmol/g Kreatinin
* Kleinkinder 2-6 Jahre: bis 200 µmol/g Kreatinin
* Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene: bis 100 µmol/g Kreatinin


==Pathophysiologie==
==Pathophysiologie==
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Transport- und Resorptionsstörungen des Isoleucin können in Form des [[Hartnup-Syndrom]]s schwere Krankheitssymptome bedingen; Abbaustörungen durch einen Mangel des [[Enzym]]s α-[[Ketosäuredecarboxylase]] führen zur sogenannten [[Ahornsirup-Krankheit]].
Transport- und Resorptionsstörungen des Isoleucin können in Form des [[Hartnup-Syndrom]]s schwere Krankheitssymptome bedingen; Abbaustörungen durch einen Mangel des [[Enzym]]s α-[[Ketosäuredecarboxylase]] führen zur sogenannten [[Ahornsirup-Krankheit]].
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[[Tag:Isoleukin]]
[[Tag:Isoleukin]]
[[Tag:Isoleuzin]]
[[Tag:Isoleuzin]]

Aktuelle Version vom 21. März 2024, 10:02 Uhr

Synonyme: Isoleuzin, Isoleukin
Abkürzungen: Ile, I
Englisch: isoleucine

Definition

Isoleucin ist eine aliphatische Aminosäure mit dem chemischen Namen α-Amino-β-methyl-n-valeriansäure. Ihr charakteristisches Strukturmerkmal ist eine verzweigte Kohlenwasserstoffkette, Isoleucin ist also eine verzweigtkettige Aminosäure (BCAA).

Chemie

Isoleucin hat die Summenformel C6H13NO2 und eine molare Masse von 131,17 g/mol.

Metabolismus

Der menschliche Organismus ist nicht in der Lage, Isoleucin zu synthetisieren und muss die essentielle Aminosäure über die Nahrung aufnehmen; die erforderliche Tagesdosis beträgt etwa 1,4 g.
Der Körper baut Isoleucin über den Fettsäurestoffwechsel ab und scheidet sie in geringem Maße auch unverändert über den Harn aus.

Bedeutung

Isoleucin ist wichtiger Bestandteil vieler Proteine, besonders seine hydrophobe Beschaffenheit dient der Ausbildung der Sekundärstruktur.

Labormedizin

Der Isoleucinspiegel kann sowohl im Blutserum als auch im Urin bestimmt werden.

Referenzwerte im Serum

  • Kinder bis 6 Jahre: bis 80 µmol/l
  • Schulkinder 7-14 Jahre: bis 90 µmol/l
  • Erwachsene: bis 100 µmol/l

Referenzwerte im Urin

  • Neugeborene und Säuglinge bis 1 Jahr: bis 250 µmol/g Kreatinin
  • Kleinkinder 2-6 Jahre: bis 200 µmol/g Kreatinin
  • Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene: bis 100 µmol/g Kreatinin

Pathophysiologie

Im Rahmen einer Hyperaminoazidurie können die Isoleucin-Spiegel im Blut bis zu 10-fach erhöht sein. Transport- und Resorptionsstörungen des Isoleucin können in Form des Hartnup-Syndroms schwere Krankheitssymptome bedingen; Abbaustörungen durch einen Mangel des Enzyms α-Ketosäuredecarboxylase führen zur sogenannten Ahornsirup-Krankheit.