Zungenschrittmacher
Synonym: Hypoglossus-Stimulator
Englisch: tongue pacemaker, hypoglossal nerve stimulation, upper airway stimulation
Definition
Der Zungenschrittmacher ist eine Zweitlinientherapie für das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS). Der Schrittmacher stimuliert den Nervus hypoglossus, was zu einer Kontraktion des Musculus genioglossus und zu einer Erweiterung der oberen Atemwege führt. Er wird insbesondere bei Patienten eingesetzt, die auf Standardtherapien wie die CPAP-Beatmung nicht ansprechen oder diese nicht vertragen.
Verfahren
Der Zungenschrittmacher besteht aus einem Impulsgenerator, einem Atemsensor und einer Elektrode. Er wird knapp unterhalb des Schlüsselbeins unter die Haut implantiert. Der Atemsensor erkennt Atembewegungen im Bereich des Zwerchfells und zeichnet die Frequenz auf. Bei Atemaussetzern löst er eine gezielte Stimulation des Nervus hypoglossus aus, die eine Kontraktion der Zungenmuskulatur bewirkt und so die oberen Atemwege während des Schlafs offen hält.
Indikation
Der Zungenschrittmacher ist vor allem für Patienten mit mittel- bis schwergradiger OSAS sinnvoll, die keinen vollständigen konzentrischen Kollaps des Weichgaumens in der Schlafendoskopie aufweisen und bei denen keine ausgeprägte Hypertrophie der Tonsillen vorliegt.
Risiken
- Allgemeine Operationsrisiken (z.B. Blutung, Infektion, Wundheilungsstörungen)
- Schädigung des Nervus hypoglossus
Studienlage
Klinische Studien, darunter die STAR-Studie und das ADHERE-Register, belegen eine signifikante Reduktion der Apnoe-Episoden sowie eine Verbesserung der Lebensqualität über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Die Therapie zeigt eine hohe Erfolgsrate, wobei insbesondere Patienten mit einem niedrigeren BMI bis 35 kg/m² von der Behandlung profitieren. Es besteht eine negative Korrelation zwischen dem BMI und dem Therapieerfolg, sodass höhere BMI-Werte tendenziell mit schlechteren Behandlungsergebnissen verbunden sind.
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